Die Gefahren der „Formel 1 auf Schnee“ - Albrecht weiter im Koma

Experten und Kollegen akzeptieren das Unglück als Berufsrisiko.

Kitzbühel. Als es für seine Rennfahrerkollegen beim Ski-Spektakel in Kitzbühel um Siege und Preisgelder ging, kämpften die Ärzte auf der Intensivstation weiter um die Gesundheit des bewusstlosen Schweizers Daniel Albrecht. Auch drei Tage nach dem Trainings-Unfall lag der Kombinations-Weltmeister im künstlichen Tiefschlaf - der Beginn der Aufwachphase wurde verschoben und bis einschließlich Montag ausgeschlossen.

"Grund für übertriebene Sorge" gebe es nach der dritten ruhigen Nacht aber weiterhin nicht, erklärten die Verantwortlichen der Innsbrucker Universitätsklinik. Gewissheit über eine vollständige Gesundung des 25-Jährigen, der nach einem Fahrfehler beim Zielsprung aus rund fünf Metern unkontrolliert mit Rücken und Kopf auf die knallharte Piste gekracht war und mit einem Schädel-Hirn-Trauma und einer Lungenprellung eingeliefert wurde, gibt es aber noch immer nicht.

Dennoch ging die Hahnenkamm-Schau weiter. Fahrer und Experten akzeptieren auch dieses Unglück weitgehend als Berufsrisiko in einer gefährlichen Sportart. "Abfahrt ist eben die Formel 1 auf Schnee", sagte der deutsche Olympiasieger Markus Wasmeier im Magazin "Focus". Im Vorjahr war der Amerikaner Scott MaCartney bei einem beinahe identischen Sturz letztlich glimpflich davon gekommen.

Auch die Athleten bezeichneten den Zielsprung als unproblematisch. Wie schmal der Grat zwischen Show und Sicherheit bei mehr als 140 km/h ist, versuchen sie immer wieder bestmöglich zu verdrängen. "Man kann das schon kurzfristig vergessen, wenn man Rennen fährt. Aber man hat das natürlich im Hinterkopf. Schön ist das nicht", sagte der norwegische Doppel-Weltmeister Aksel Lund Svindal.

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