DFB-Präsident Niersbach gegen Boykott der EM

Berlin (dpa) - Der Deutsche Fußball-Bund hat sich der Haltung der Bundesregierung angeschlossen und sich gegen einen EM-Boykott ausgesprochen.

„Der DFB folgt hier eindeutig der klaren Haltung von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich und Außenminister Guido Westerwelle, wenn sie gerade am heutigen Tag ausgeführt haben, dass Boykott-Überlegungen dem Anspruch des Sports mit seiner völkerverbindenden, integrativen Kraft und der Idee des fairen Wettbewerbs widersprechen“, sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach in einem Interview auf der Verbands-Homepage.

Der DFB-Chef erinnerte daran, „dass Verlierer der Olympia-Boykotts 1980 in Moskau und 1984 in Los Angeles letztlich die Sportler waren“. Sechs Wochen vor Beginn der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine ist in Deutschland eine Debatte um die Situation in der Ukraine und vor allem den Umgang mit der früheren Regierungschefin Julia Timoschenko entbrannt. Einige Politiker fordern eine stärkere Einmischung des Sports bei Menschenrechtsverletzungen.

Auf die Frage, wie der DFB zur Erklärung von Bundesaußenminister Guido Westerwelle, schnellstens eine optimale ärztliche Betreuung für Julia Timoschenko zu erreichen, stehe, sagte Niersbach: „Die Haltung der Bundesregierung unterstützen wir ohne Wenn und Aber.“ Auch aus Sicht des Sports sei es „mehr als nur eine Geste der Humanität, dass mit Frau Timoschenko anständig umgegangen wird und sie eine angemessene medizinische Behandlung bekommen kann. Ich glaube, die ganze Weltöffentlichkeit wartet auf ein solches Signal.“

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