Deutsche Judokas starten ins WM-Jahr

Riesa (dpa) - Nur noch dreieinhalb Jahre bis Olympia. Nach ihrem mit vier Medaillen erfolgreichen Auftritt in London nehmen die deutschen Judokas mit viel Optimismus den langen Weg zu den Sommerspielen in Rio de Janeiro in Angriff.

„Ich bin sehr zuversichtlich angesichts der Athleten, die wir haben“, sagt Peter Frese, Präsident des Deutschen Judo-Bundes (DJB). „Wir müssen unsere Athleten jetzt gezielt aufbauen und eventuelle Schwächen in taktischer und technischer Hinsicht erkennen, um in Rio gute Chancen zu haben.“ Der Startschuss Richtung 2016 fällt an diesem Wochenende bei den deutschen Meisterschaften in Riesa.

„Das ist eine Standortbestimmung. Da wollen wir schauen, wie es aussieht“, beschreibt Männer-Bundestrainer Detlef Ultsch die Bedeutung des Jahresauftakts. Allerdings muss Ultsch beim Aufgalopp in die WM-Saison auf einige seiner Leistungsträger verzichten. Schwergewichtler Andreas Tölzer, in London mit Olympia-Bronze dekoriert, fehlt wegen einer anstehenden Schulter-Operation. Auch die Olympia-Starter Christopher Völk und Christophe Lambert pausieren.

„Wir wollen natürlich den Kontakt zur Weltspitze nicht verlieren“, beschreibt Ultsch die Ziele im Übergangsjahr 2013. Zwar fehlt künftig Ole Bischof, der nach Silber in London seine erfolgreiche Karriere beendet hatte. Doch Sven Maresch, der Olympia im Zweikampf mit Bischof nur knapp verpasst hatte, soll die Lücke füllen. „Er ist einer unserer talentiertesten Leute“, erklärt Ultsch.

Neben Maresch ruhen die Hoffnungen der deutschen Männer auf Bronze-Mann Dimitri Peters. „Er ist auf dem Zenit“, sagt Ultsch. Und dann ist da ja auch noch Schwergewichtler Tölzer, der trotz seiner fast 33 Jahre weiter zu den Hoffnungsträgern zählt. Allerdings wird der Mönchengladbacher wegen der Schulter-Operation auch bei der EM Ende April fehlen. „Mein nächstes Ziel ist die WM in Rio de Janeiro“, sagte der WM-Zweite von 2010 und 2011.

Für das gesamte Männer-Team ist Tölzer zuversichtlich. „Wir haben eine sehr gute Perspektive. Außer Ole hat keiner unserer Leistungsträger aufgehört. Und mit den jungen Leuten, die jetzt aufschließen, werden wir hoffentlich noch schlagkräftiger werden.“

Bei den Frauen gibt Kerstin Thiele, die in London überraschend Silber erkämpft hatte, in Riesa ihren Saisoneinstand - allerdings in der höheren Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm. Dafür rückt Heide Wollert in die Klasse bis 70 Kilogramm.

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