Das ist Löws WM-Plan

Wie sich das Nationalteam auf das Turnier in Südafrika vorbereiten will. Bei einem Finaleinzug ist die Mannschaft fast zwei Monate zusammen.

Düsseldorf/Stuttgart. Vom Leistungstest der deutschen Fußball-Nationalspieler am 12. Mai in Düsseldorf bis zum Finale am 11.Juli in Johannesburg vergehen zwei Monate. Grund, sich diese lange Wegstrecke auf dem Weg zum erwünschten vierten Weltmeisterschafts-Titel einmal genauer anzusehen.

Die Regenerationsphase: Sie beginnt am 14. Mai und endet am 21. Mai mit einem Trainingslager auf Sizilien. Von Düsseldorf aus, wo vermutlich am 12. Mai ein Leistungstest absolviert wird, reist der deutsche Tross ins Rocco Forte Verdura Hotel nach Sciacca.

Dort wird locker trainiert, nach dem Ende einer vermeintlich harten Bundesliga-Saison regeneriert und mitsamt den Familien ausgespannt. Dass Frauen und Kinder dabei sind, ist Wunsch des Trainerteams. "Sie müssen lang genug auf die Spieler verzichten", sagt Manager Oliver Bierhoff.

Anders als bei der WM 2006 in Deutschland werden viele Familien in Südafrika nicht in der Nähe der Spieler sein. Das Problem: Löw wird zu Beginn der Vorbereitung noch nicht alle Spieler zur Verfügung haben, denn das DFB-Pokalfinale und die beiden Endspiele in der Champions League und in der Europa League werden noch im Mai ausgetragen.

Das Trainingslager: Luis Durnwalder war schon 1990 Landeshauptmann von Südtirol. Und der Mann mit dem kahlen Schopf erinnert sich gern an das deutsche Team, das sich 1990 unter Anleitung Franz Beckenbauers in Südtirol auf die WM in Italien vorbereitete.

Durnwalder will auch Löw der Glückspate sein: Unmittelbar vor der WM in Südafrika kehrt der deutsche Tross in das Fünf-Sterne Hotel Weinegg in Südtirol ein - vom 21. Mai bis zum 2. Juni. Dort findet das Trainingslager der "kurzen Wege" statt: Vom Hotel zum Training mit dem Fahrrad? Kein Problem.

Das WM-Quartier: Am 6. Juni fliegt das Nationalteam von Frankfurt aus nach Johannesburg in Südafrika und bezieht Quartier im Velmore Grand Hotel. Endspieltermin in Johannesburg: 11. Juli.

Die mondäne Fünf-Sterne-Herberge liegt zwischen Pretoria und Johannesburg. Die Testspiele: Am 13. Mai trifft das deutsche Team vor der Abreise nach Sizilien in einem Benefiz-Länderspiels in Aachen auf Malta. Am 29. Mai fliegt der Tross direkt aus dem Trainingslager von Bozen oder Verona aus nach Budapest zum Länderspiel gegen Ungarn.

Am 3. Juni spielt die DFB-Auswahl in Frankfurt gegen Bosnien-Herzegowina, danach haben die Spieler bis zum Abflug nach Südafrika frei.

Die Nominierung: Einen endgültigen 23-Mann-Kader muss Bundestrainer Joachim Löw erst am 1. Juni an die Fifa übermitteln. Löw will das nutzen und das harte Auswahl-Verfahren wahrscheinlich bis kurz vor dem Abflug nach Südafrika durchziehen.

Bis zum 11. Mai muss der Bundestrainer seinen vorläufigen WM-Kader nominieren - der darf 30 Spieler umfassen. "Wir haben vor der EM 2008 gute Erfahrungen damit gemacht", sagt Löw und meint das Personal-Casting im Trainingslager vor dem Wettbewerb.

Vor der EM in Österreich und der Schweiz 2008 mussten nach dem Trainingslager auf Mallorca Jermaine Jones, Marko Marin und Patrick Helmes die Heimreise antreten.

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