Bundesliga: Das Finale im Transfer-Poker

Bundesligaklubs investieren fast 50 Millionen Euro für neue Spieler. Michael Ballack bleibt in Leverkusen.

Die letzten Schnäppchen sind gemacht, aber hektische Betriebsamkeit kurz vor dem Ende der Transferperiode in der Fußball-Bundesliga ist ausgeblieben. 1899 Hoffenheim hat sich noch mit dem auf Leihbasis verpflichteten Wolfsburger Srdjan Lakic im Angriff verstärkt. Der 1. FC Kaiserslautern und der SC Freiburg haben noch Spieler abgegeben. Allerdings standen auf der letzten Transferliste noch fast 50 Profis, die am Dienstag noch verpflichtet oder abgegeben werden konnten.

Allerdings kann ein Spieler wie Michael Ballack, der nicht auf der aktuellen Liste steht, immer noch in bestimmte ausländische Ligen wie Norwegen, Schweden, Russland und die Schweiz wechseln. Bis 15. April ist sogar noch ein Transfer in die USA möglich.

Ballacks Berater Michael Becker erklärte am Dienstag, sein Klient werde den bis 30. Juni 2012 laufenden Vertrag einhalten. „Und er wird diesen Vertrag nicht aussitzen, sondern erfüllen“, sagte Becker. Der Ballack-Berater brachte mögliche Ziele für den 98-maligen Nationalspieler nach seiner Zeit bei Bayer ins Gespräch: „Er könnte nach der Zeit in Leverkusen nach China, Arabien und in die USA gehen.“

Leverkusen verpflichtete Dienstag den kroatischen Nationalspieler Vedran Corluka. Der 25 Jahre alte Rechtsverteidiger von Tottenham Hotspur erhält einen Leihvertrag bis zum Saisonende mit einer Option auf einen langfristigen Vertrag.

Insgesamt haben die Erstligisten im Zeitraum vom 1. bis zum 31. Januar 48,29 Millionen Euro für Neuverpflichtungen ausgegeben, Leihgebühren sind dabei nicht eingerechnet. Damit ist die Bundesliga Spitzenreiter in Europa. In England investierten die Klubs 44 Millionen Euro, in Frankreich 40 und in Italien 36 Millionen Euro. Im Gegenzug nahmen die Vereine 28,39 Millionen durch Spielerverkäufe ein. Insgesamt hat sich die Liga seit Saisonbeginn laut einer Erhebung der Nachrichtenagentur dpa neue Spieler für fast 200 Millionen Euro geleistet.

Haupteinkäufer im Winter war Felix Magath, der etwa 29 Millionen Euro in acht Spieler investiert hat. „Wir haben die Qualität noch einmal gesteigert. Deshalb bin ich sicher, dass wir uns weiter nach vorn arbeiten werden“, sagte der Wolfsburger Trainer. Teuerste Profis waren VfL-Neuzugang Ricardo Rodriguez, der für 7,5 Millionen Euro vom FC Zürich nach Niedersachsen wechselte, und Giovanni Sio vom FC Sion für 5,8 Millionen.

Den größten Erlös für einen Profi verbuchte der SC Freiburg mit zwölf Millionen Euro von Newcastle United für Stürmer Papiss Demba Cissé. Allerdings hat das Tabellenschlusslicht bislang lediglich 800 000 Euro in fünf neue Spieler investiert. Der Trend zu preiswerten Leihgeschäften oder ablösefreien Spielern setzt sich fort. Nur das Top-Duo Bayern München und Meister Dortmund sowie der Hamburger SV holten bisher keinen neuen Spieler. Mit Getöse wechselte am Dienstag Pawel Pogrebnjak vom VfB Stuttgart zum FC Fulham. Die Klubführung habe sich „schweinisch verhalten“, sagte der Stürmer. „Man wollte mich provozieren und meinen Weggang einleiten.“ Weitere Bilder zu den Spielerwechseln in der Bundesliga sehen Sie im Internet unter

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