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Bruno Labbadia: Der Hoffnungsträger

Hamburgs neuer Trainer Bruno Labbadia hat im Chaos-Club für Ruhe gesorgt. Trotz Skandal-Abschied aus Leverkusen.

Hamburg. Chaos-Klub? Der unwürdige Abgang eines als Zukunftsgarant gehandelten Trainers, ein überraschendes Ende eines untadeligen Sportdirektors, keine Neuzugänge und jede Menge Kritik am Klubchef Bernd Hoffmann durch eine unzufriedene Anhängerschaft - der Hamburger SV hat in der Sommerpause der Bundesliga jede Menge Negativ-Schlagzeilen herausgefordert.

Doch seit ein paar Tagen herrscht Ruhe an der Elbe. Vier respektable Neuverpflichtungen und die guten Ergebnisse in den Vorbereitungsspielen haben die Wogen geglättet. Wie Phönix aus der Asche ist Bruno Labbadia zum neuen Hoffnungsträger aufgestiegen.

Ausgerechnet jener Labbadia, dessen inszenierter Abgang in Leverkusen zunächst für ein hohes Maß an Skepsis in Hamburg gesorgt hatte. Doch die Umkehr ist spätestens seit dem Ritterschlag des Altmeisters Zé Roberto vollzogen, der sich nach der ersten Trainingswoche in Hamburg an seine Zeiten unter Ottmar Hitzfeld erinnert fühlte.

Bruno Labbadia, er kommt am Montag mit seinem Club in die Düsseldorfer Arena zum Pokalspiel gegen die Fortuna, macht in Hamburg eine gute Figur, im wahrsten Sinne des Wortes. Immer im modischen schwarz gekleidet, eloquent im Umgang und stets darauf bedacht, dem Image des Gute-Laune-Onkels nicht zu entsprechen.

Schon bei seiner Vorstellung sagte der Trainer nicht mehr als unbedingt notwendig. Der Eindruck eines akribisch arbeitenden Fußball-Lehrers sollte durch kein mediales Störmanöver gefährdet werden. Lediglich seine frühmorgendlichen Jogging-Runden an der Alster oder später im Trainingslager in Österreich lieferten Stoff für die Geschichte abseits des Platzes.

Was nicht heißt, dass der neue Trainer nicht auch eine neue Ära der Kommunikation eingeleitet hat, was angesichts der Arroganz der Herren Jol und Stevens auch dringend geboten schien. Labbadia antwortet auf Fragen, ohne Schnörkel und ausführlich. Eine Eigenschaft, die in den vergangenen Jahren unter Hamburger Trainern verkümmert schien. Ob er sich vor Wochen habe träumen lassen, mit Zé Roberto, Eljero Elia, Marcus Berg und aktuell Daniel Rozehnal vier Hochkaräter verpflichten zu können?

"Oh ja", sagt Labbadia mit selbstbewusster Miene: "Das war unser Plan, den wir schon nach den ersten 24 Stunden auf den Zettel geschrieben haben", um dann freundlich zu ergänzen: "Sie dürfen aber auch Robert Tesche nicht vergessen, auch der ist noch jung und hat unglaublich viel Potential."

Stand auf dem Zettel auch der Name Zè Roberto? "Ja, ganz klar, weil ich mich auch in Leverkusen schon mit ihm beschäftigt habe. Wenn einer wie Zé auf dem Markt ist, ist der mit seiner Erfahrung und seinem Willen für jede Mannschaft interessant." Labbadia hat alle Mühe, die Erwartungen zu dämpfen: "Um etwas aufzubauen, brauchen wir Zeit." Und nicht nur Zé Roberto.

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