Klitschko-Trainer Emanuel Steward gestorben

Hamburg (dpa) - Schwerer Schlag für Wladimir Klitschko: Sein Trainer Emanuel Steward ist tot. Der 68-jährige Amerikaner starb in einem Detroiter Krankenhaus, wie das Management der Klitschkos mitteilte.

Steward war an Darmkrebs erkrankt und vor Kurzem operiert worden.

„Der Tod von Emanuel Steward ist ein großer Verlust für den Boxsport. Mein Bruder Vitali und ich, gemeinsam mit dem gesamten Team Klitschko, senden unser tiefstes Mitgefühl und herzlichstes Beileid an Emanuels Familie und Freunde“, teilte Wladimir Klitschko mit. „Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, mit einer Legende zusammen zu arbeiten.“

Steward war als Trainer eine Koryphäe. Der ehemalige Amateur-Boxer betreute seit 1971 professionelle Faustkämpfer. Zu seinen Schützlingen gehörten die Schwergewichtschampions Evander Holyfield aus den USA und der Brite Lennox Lewis. Zuvor hatte er den Amerikaner Thomas Hearns, der in fünf verschiedenen Gewichtsklassen Weltmeister wurde, zu Titelehren geführt. Zwischenzeitlich war er auch für die mehrfachen Champions „Prince“ Naseem Hamed (Großbritannien), Óscar de la Hoya (USA) und Julio César Chávez (Mexiko) zuständig.

Klitschko verpflichtete Steward im Frühjahr 2004, nachdem er gegen den Südafrikaner Corrie Sanders und den Amerikaner Lamon Brewster überraschende Niederlagen hatte hinnehmen müssen. Sein bisheriger Coach Fritz Sdunek kümmerte sich fortan ausschließlich um Wladimirs Bruder Vitali Klitschko. „Er hat mir den Erfolg zurückgebracht“, sagte Wladimir Klitschko über Steward, nachdem er unter dessen Leitung 2006 den verlorenen WM-Titel mit einem Sieg gegen Chris Byrd (USA) zurückerobert hatte.

Seither waren die beiden ein Team. „Ich werde die gemeinsame Zeit vermissen, die langen Gespräche über das Boxen, die Welt und das Leben. Vor allem aber werde ich unsere Freundschaft vermissen“, schrieb der jüngere Klitschko-Brüder in einer Mitteilung.

Schon die Vorbereitung auf seinen nächsten WM-Kampf am 10. November in Hamburg gegen den Polen Mariusz Wach hatte Klitschko ohne Steward beginnen müssen. Der Trainer hatte sich wegen seiner Darmerkrankung in ärztliche Behandlung begeben.

Das Training übernahm auf Klitschkos Wunsch dessen langjähriger Sparringspartner Johnathon Banks. Schon als 16-Jähriger übte der Amerikaner in Stewards weltweit bekanntem Kronk-Gym und hat sich von dem renommiertem Coach einiges abgeschaut. „Er hat ein sehr analytisches Köpfchen und ich bin sicher, dass aus ihm ein richtig guter Trainer wird“, sagte Klitschko über Banks.

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