Boll jagt Rekord: Dortmund - Peking - Bamberg

Bamberg (dpa) - Tischtennis-Profi Timo Boll lebt in dieser Woche aus dem Koffer: Vorigen Sonntag German Open-Finale in Dortmund, am Dienstag und Mittwoch Erdteilkampf Asien - Europa in Peking und zum Abschluss die 79. deutschen Meisterschaften von Freitag bis Sonntag in Bamberg.

Die Terminhatz und der Reisestress sind ungewöhnlich groß. Die Nummer eins der Weltrangliste will die Fans im eigenen Land aber nicht enttäuschen und kann auch alleiniger Rekordmeister werden. „Ein Turnier in Deutschland ist etwas Spezielles. Und die nationalen Titelkämpfe haben für mich eine große Bedeutung“, begründete Boll seine Zusage für Bamberg. Eine Teilnahme war bisher immer eine „Ehrensache“. Die Organisatoren müssen aber wohl noch bis Freitag um ihr Zugpferd zittern. Erst dann dürfte klar sein, wie der 29-Jährige die Strapazen des China-Trips verkraftet hat und ob er wie geplant erstmals am Samstag in der Stechert Arena aufschlagen kann.

Dem Rekord-Europameister winkt der zehnte Titel und eine weitere Bestmarke in seiner Karriere. Bisher liegt der Ausnahmespieler gleichauf mit Eberhard Schöler und Conny Freundorfer an der Spitze der Bestenliste des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB). Im Vorjahr hatte ausgerechnet Bolls Düsseldorfer Clubkollege Christian Süß mit seinem überraschenden Finalsieg den Eintrag in das Rekordbuch verhindert.

Der Titelverteidiger legte zuletzt eine schöpferische Pause ein. Süß ließ die German Open aus und trainierte viel. „Ich bin noch nicht 100-prozentig zufrieden, aber ich fühle mich schon wieder recht fit“, teilte er auf seiner Homepage mit. An einen erneuten Coup mag Süß aber nicht so richtig glauben: „Natürlich ist Timo der große Favorit - das ist unbestritten.“

Die besten 16 Damen und Herren sind bereits für das Hauptfeld gesetzt und bestreiten ihr erstes Einzel am Samstag. Offen scheint der Ausgang der Damen-Konkurrenz. Titelverteidigerin Kristin Silbereisen und ihre Kroppacher Vereinsspielerin Jiaduo Wu haben die besten Chancen, aber auch Irene Ivancan (Tostedt) und Zhenqi Barthel (Bingen) sind zu beachten.

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