Berlin Volleys rocken weiter Europa

Budweis (dpa) - Ein paar Budweiser-Biere durften die deutschen Meister in der tschechischen Bierstadt genießen. Mit einem gewonnenen Satz bei Jihostroj Ceske Budweis sicherten sich die Berlin Volleys eine weitere Runde in der europäischen Königsklasse.

„Es war eine tolle Champions-League-Serie“, kommentierte Trainer Mark Lebedew im Bus auf der Rückfahrt nach Berlin den Playoff-Einzug. Als einziges deutsches Team können die Volleys in Europas Topliga weiterrocken. „Darauf bin ich sehr stolz“, erklärte Lebedew.

Nun geht es Mitte Januar im Achtelfinale gegen den russischen Meister Zenit Kasan. Das ergab die Auslosung in Luxemburg. „Das sind Momente und Erfahrungen, die man in der Bundesliga nicht hat. Und die K.o.-Runde ist noch eine Stufe höher“, sagte Meistermacher Lebedew. „Davon werden alle Spieler, vor allem die jungen wie Björn Höhne oder Sebastian Kühner profitieren.“ Die zweite Gruppenniederlage in Budweis hatte die Berliner zwar noch einmal zittern lassen. Am Ende aber reichte das 1:3, um mit vier Siegen als fünftbester Gruppenzweiter weiterzukommen.

„Wir hatten in jedem Spiel die Chance zu gewinnen“, wies Chefcoach Lebedew auf die gewachsene Stärke des Meisters hin, der auch von der Ausgeglichenheit des Kaders profitiert: „Von 1 bis 12 ist es der stärkste in meiner Zeit hier.“ Dennoch sieht der Australier sein Team in der Champions League weiter in der Außenseiterrolle: „Wir sind gegen jeden Gegner optimistisch. Aber wir können nichts versprechen.“ Die nationale Konkurrenz Generali Haching (weiter im CEV-Cup) und VfB Friedrichshafen (ausgeschieden) würden gern tauschen.

Dabei gibt es rein finanziell in der Volleyball-Königsklasse auch in der sportlich lukrativen K.o.-Runde weiter nichts zu gewinnen. Im Gegenteil: Für das Achtelfinale müssen die Berlin Volleys erst einmal 8000 Euro Startgebühr zahlen, nachdem die Gruppenphase schon 25 000 Euro gekostet hatte. Auch Reisekosten, Schiedsrichter und die komplette Organisation der Heimspiele muss der Verein allein tragen. Selbst ein Champions-League-Sieg wäre noch ein Minusgeschäft.

Für das Selbstbewusstsein jedoch ist die große Bühne ein Plus. Das soll nun bis zu Weihnachten noch die Liga-Konkurrenz erfahren. Am Sonntag kommt Vizemeister Haching zum Bundesliga-Tabellenführer. Zwei Tage vor Heiligabend treten die Volleys bei der abgelösten deutschen Nummer 1, dem VfB Friedrichhafen, an. „Das Programm der vergangenen Tage hat Spuren hinterlassen“, bemerkte Kapitän Scott Touzinsky. Für den Jahresendspurt aber wollen sich die Berliner nochmals aufraffen.

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