Trio will Bambergs historischen Triumph verhindern

Bonn (dpa) - Historischer Triumph für die Brose Baskets oder Überraschungscoup eines Außenseiters: Ein Trio will beim Top Four der Basketball-Bundesliga die Siegesserie von Bamberg beenden und jeweils für den größten Erfolg der Club-Geschichte sorgen.

Der Hunger auf Titel ist bei den Franken noch nicht gestillt. Das Team von Trainer Chris Fleming kann an diesem Wochenende in Bonn Einzigartiges vollbringen: Noch nie schaffte es eine Mannschaft, dreimal in Serie sowohl die Meisterschaft als auch den Pokal zu gewinnen.

Auf dem Weg zum sogenannten doppelten Threepeat wartet für den Dominator der vergangenen Jahre ein dicker Brocken. Im von vielen als vorweggenommenes Endspiel bezeichneten Halbfinale treffen die Franken am Samstag auf den Tabellenzweiten ratiopharm Ulm. Zuvor spielen Ausrichter Telekom Baskets Bonn und Vorjahresfinalist New Yorker Phantoms Braunschweig den ersten Finalisten aus. Das Finale findet am Sonntag statt.

„Wir beschäftigen uns nicht mit der Historie, sondern mit der sportlichen Entwicklung unserer Mannschaft“, sagte Bambergs Geschäftsführer Wolfgang Heyder vor der Veranstaltung im ausverkauften Telekom Dome. Die Baskets haben mit dem Verpassen der Zwischenrunde in der Euroleague bereits ein Saisonziel verfehlt. Ein Halbfinal-Aus im nationalen Pokal wäre da der nächste Stolperer auf dem Erfolgsweg.

In der Liga ist der Double-Gewinner der vergangenen beiden Jahre der Konkurrenz bereits wieder enteilt, weshalb die Vorfreude auf das Top Four bei den Franken riesengroß ist. „Man merkt schon, dass sich in der Liga ein wenig Routine breitmacht, die Emotionen nicht in jedem Spiel hoch sind. Das wird am Wochenende ganz anders sein“, sagte Heyder.

Die Bamberger konnten in dieser Spielzeit beide Duelle mit dem Überraschungsteam aus Ulm gewinnen, besonders das 102:74 in Ulm Mitte Februar unterstrich ihre Ausnahmestellung unter Deutschlands Körben. Für die Ulmer ist diese Klatsche eine große Motivation. „Wir wollen die Schmach vergessen machen“, kündigte Ulms Nationalspieler Per Günther an. „Wir werden taktisch manches umstellen und alles in die Waagschale werden“, versprach Trainer Thorsten Leibenath.

Spannend dürfte es auch im ersten Halbfinale zwischen Bonn und Braunschweig zugehen. Beide Clubs warten noch auf den ersten großen Titel. Den Bonnern heftet als fünffacher Vizemeister und zweimaliger Pokalfinalist seit langem das Image des „Ewigen Zweiten“ an, Braunschweig musste sich im vergangenen Jahr durch ein knappes 66:69 im Cup-Finale gegen Bamberg mit Platz zwei zufriedengeben. „Dass wir im letzten Jahr nur Zweiter geworden sind, tut immer noch weh“, sagte Braunschweigs Center Kyle Visser.

Für Aufregung sorgte bei den Niedersachsen zuletzt der Wechsel von Trainer Sebastian Machowski im Sommer nach Oldenburg. „Wir müssen sehen, dass wir wieder Ruhe reinbekommen“, sagte Sportdirektor Oliver Braun. Die Bonner hoffen dagegen, von der Verunsicherung der Phantoms profitieren und ihren Heimvorteil nutzen zu können. „Wir müssen diese Karte bis aufs Äußerste ausreizen, damit wir endlich einen Titelbanner in die Bonner Halle bekommen“, sagte Coach Michael Koch.

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