NBA-Team Boston Celtics Publikumsliebling Daniel Theis überzeugt in Boston

Boston (dpa) - Das Erfolgsrezept von Daniel Theis klingt recht simpel. „Wann immer das Team mich braucht, bin ich bereit“, sagt der deutsche Basketball-Nationalspieler.

Das war schon im Trikot des deutschen Meisters Brose Bamberg in der Bundesliga so, und das ist auch in seiner ersten Saison beim NBA-Rekordchampion Boston Celtics nicht anders. In nur knapp drei Monaten hat sich der 25-Jährige aus Salzgitter zum Publikumsliebling aufgeschwungen. Unbändiger Wille und bedingungsloser Einsatz machen das möglich. Theis ist sich für nichts zu schade, in Amerika bringt ihm diese Einstellung viele Sympathien.

„Es ist eine Ehre für mich, dass mich die Fans so mögen. Die Fans in Boston sind sowieso sehr speziell, fast jedes Spiel hier ist ausverkauft“, sagte Theis bei einer Telefonkonferenz. „Ich versuche, gute Verteidigung zu spielen und Energie von der Bank zu bringen.“

In 38 Einsätzen brachte er es auf durchschnittlich 4,5 Punkte und 4,0 Rebounds pro Begegnung. Keine überragenden Zahlen, doch Theis hat sich das Vertrauen von Trainer Brad Stevens hart erkämpft. „Er macht seinen Job für jemanden, der nie zuvor in der NBA gespielt hat, hervorragend. Er hat seine Rolle verstanden“, sagte Stevens.

Die Umstellung vom eher taktisch geprägten europäischen Basketball hin zum enorm schnellen, athletischen Spiel in den USA ist ihm gelungen - und das trotz des anstrengenden Programms. „Wir spielen vier bis fünf Spiele pro Woche, das ist sicher deutlich härter als in Europa“, sagte Theis, der im Schnitt 13 Minuten pro Begegnung auf dem Parkett der stärksten Liga der Welt steht. Dass er fast immer nur eingewechselt wird, stört den 2,06 Meter großen Hünen dabei kein bisschen. „Für mich macht es keinen Unterschied, ob ich starte oder von der Bank komme“, sagte Theis. „Ich kenne das seit Jahren so.“

Während seine deutschen NBA-Kollegen Dirk Nowitzki, Maxi Kleber (beide Dallas Mavericks), Dennis Schröder (Atlanta Hawks) und Paul Zipser (Chicago Bulls) teilweise weit von den Playoff-Rängen entfernt sind, steht der Rookie mit den Celtics überraschend an der Spitze der Eastern Conference. 30 Siege aus 40 Duellen kann das Team aus Massachusetts vorweisen. „Ich hoffe, dass die anderen deutschen Spieler und ihre Teams noch besser werden diese Saison“, sagte Theis.

Selbst wird er bereits in der kommenden Woche nach Europa zurückkehren, in London steht am 11. Januar das Ligaspiel gegen die Philadelphia 76ers auf dem Programm. „London ist eine großartige Stadt. Das ist ein großes Ding für die NBA und auch für die Fans in ganz Europa“, sagte der 32-malige Nationalspieler. Als dauerhafter Standort mit eigenem Team sei die britische Metropole jedoch nicht geeignet. „Man benötigt zu viel Zeit für die Reisen und die Vorbereitung. Bei dem vollen Terminkalender ist das nicht möglich.“

Ein oder zweimal pro Saison könne die NBA jedoch in Europa Station machen, sagte Theis, der momentan fast sorgenfrei ist. Nach einem Nasenbeinbruch stört lediglich eine Gesichtsmaske. „Ich hoffe, dass sie in London weg ist. Ich würde sie sicher nicht vermissen.“

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