Ohlbrecht muss sich gedulden - Pleite für Nowitzki

Houston (dpa) - Etwas schüchtern wirkte Tim Ohlbrecht schon noch. In schlabberiger roter Trainingshose und grauer Jacke verfolgte der 24-Jährige von der Bank der Houston Rockets aus den Auftritt seines neuen Teams.

Höflich applaudierte er bei gelungenen Aktionen der Kollegen, am Ende verfolgte er wie alle anderen Rockets-Profis völlig entgeistert die Flugbahn des wilden Dreipunktwurfs von Monta Ellis, der das 107:110 gegen die Milwaukee Bucks besiegelte. Auf seinen ersten Einsatz in der NBA muss Ohlbrecht noch warten, doch zumindest beim traditionellen Kreis, mit dem sich die Rockets vor dem Sprungwurf auf die Partie einschwören, war der Center schon mittendrin.

Während Ohlbrecht die Niederlage angesichts des Riesenerlebnisses, erstmals bei einem Spiel der besten Basketball-Liga dabei zu sein, verkraften konnte, traf Dirk Nowitzki die nächste Pleite der Dallas Mavericks bis ins Mark. „Wir hatten schon so viele Tiefpunkte, ich habe keine Ahnung, ob das der tiefste ist“, sagte der 34-Jährige nach dem 84:90 bei den Memphis Grizzlies frustriert.

Die Art und Weise, wie der NBA-Champion von 2011 einen 25-Punkte-Vorsprung noch aus der Hand gab, war besorgniserregend. Von den Playoffs brauchen die Texaner in dieser Verfassung nicht mehr zu reden. „Sie sind auf einmal richtig heiß gelaufen. Wir hatten nichts mehr entgegenzusetzen“, bemängelte Nowitzki.

Nach seinen beiden starken, aber am Ende nicht siegbringenden Leistungen gegen die Los Angeles Lakers und die Milwaukee Bucks ging auch der Würzburger dieses Mal mit unter. Am Ende standen lediglich zehn Punkte und vier Rebounds für den Blondschopf auf dem Statistikbogen. „Die Niederlage ist bitter und enttäuschend. Wir haben alle unseren Anteil daran“, meinte Mavs-Coach Rick Carlisle.

Lange Zeit, den nächsten Rückschlag zu verdauen, haben Nowitzki und Co. nicht. Bereits an diesem Freitag gastieren die Texaner bei den Brooklyn Nets, dann stehen zwei Spiele gegen Ohlbrecht und die Houston Rockets an. Der Texas-Rivale belegt derzeit trotz der Niederlage gegen die Bucks weiter den begehrten achten Platz in der Western Conference, der noch zur Teilnahme an der K.o.-Runde berechtigt.

Bis zum Duell am Sonntag hofft auch Ohlbrecht endgültig bei den Rockets angekommen zu sein. Nach seiner Vertragsunterschrift am Montag schielt der ehemalige Bundesliga-Profi nun hinter dem türkischen Center Ömer Asik auf einige Einsatzminuten. Denn mit der Rolle des Bewunderers von der Bank will sich Ohlbrecht nach seinem erfolgreichen Gang durch die Knochenmühle D-League nicht zufriedengeben.

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