Nowitzki weit von Rückkehr entfernt - Mavs rutschen ab

Minneapolis (dpa) - „Weit davon entfernt“ - mit drei Worten hat Dirk Nowitzki die Hoffnung auf seine schnelle Rückkehr zerschlagen. Ohne ihren Superstar taumeln die Dallas Mavericks weiter durch die NBA-Saison und stehen vor ganz schweren Wochen.

Mit gesenktem Kopf und weit geöffnetem Jackett schlich Nowitzki hinter Dallas-Coach Rick Carlisle durch die Gänge des Target Center von Minneapolis. Wieder einmal musste der Würzburger hilflos mitansehen, wie seine Mavericks ohne ihn ein wichtiges NBA-Spiel verloren - beim 106:114 nach Verlängerung bei den Timberwolves das dritte in Serie.

Auf schnelle Besserung durch Hilfe ihres Basketball-Superstars während des Mammutprogramms bis Silvester hofft Dallas dabei vergeblich. Angesprochen auf eine mögliche Rückkehr, zerstörte Nowitzki mit eben diesem Satz alle Hoffnung: „Weit davon entfernt.“

Beim 74:95 bei den Toronto Raptors hatte sich der Meister von 2011 am Tag zuvor kräftig blamiert und nach 1108 Spielen erstmals wieder keinen Dreipunktewurf versenkt. Bei den T'wolves stimmte zumindest der Einsatz - doch in der Overtime brachen die Mavs wie schon bei den Boston Celtics drei Tage zuvor am Ende ein. „Uns ist der Saft ausgegangen“, beklagte Shawn Marion. „Wir hatten sie genau da, wo wir sie haben wollten und dann verlieren wir erneut immer wieder den Ball.“ Insgesamt leistete sich Dallas 19 Turnover - dreimal 17 und mehr Ballverluste nacheinander gab es zuletzt 1998.

Fast schon historisch wäre auch ein Verpassen der Playoffs und damit das Ende einer zwölfjährigen Serie. Mit nur elf Siegen aus 24 Spielen liegt Dallas derzeit nur auf dem zehnten Rang im Westen und bis zum Ende des Jahres stehen nun sieben Spiele gegen Topteams, die die Hälfte oder mehr ihrer Spiele gewonnen haben, an. „Wir haben so hart gekämpft, um uns selbst die Siegchance zu erhalten“, klagte Carlisle zum Ende der erfolglosen Auswärtsreise. „Es ist einfach nur enttäuschend.“

Vor allem den spanischen Aufbauspieler Ricky Rubio bekamen die Mavs bei dessen Rückkehr nie in den Griff. Nach einer neunmonatigen Verletzungspause wegen eines Kreuzbandrisses sorgte der flinke Spanier immer wieder für Schwindelanfälle in der Mavs-Verteidigung und legte als Bankspieler acht Punkte und neun Assists auf. „Er ist ein unglaublicher Spieler“, lobte Carlisle. „Ich kann mit Worten nicht beschreiben, wie es sich angefühlt hat, wieder auf dem Feld zu stehen und die Fans schreien zu hören. Ich habe von diesem Tag so lange geträumt“, meinte Rubio.

Im Gegensatz zu den Mavs konnten die Los Angeles Lakers ihre Negativserie von vier verlorenen Spielen beenden und schafften einen 102:96-Pflichtsieg bei den Washington Wizards. Dabei erzielte Kobe Bryant 30 Zähler. „Wir sind noch nicht da. Wir sind nicht einmal nah dran. Wir sind nicht nah dran, ein gutes Team zu sein“, kritisierte Lakers-Coach Mike D'Antoni dennoch. LA liegt mit zehn Siegen aus 24 Spielen noch hinter Dallas auf Platz zwölf der Western Conference.

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