Bamberg angelt sich Nationalspieler Harris

Bamberg (dpa) - Basketball-Nationalspieler Elias Harris wechselt nach seinem kurzen NBA-Abenteuer in die Bundesliga und arbeitet beim deutschen Meister Bamberg weiter an seinem Traum von der besten Liga der Welt.

„Elias hat bei uns einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015 unterschrieben“, sagte Bambergs Manager Wolfgang Heyder der Nachrichtenagentur dpa. Harris hatte die Saison in den USA beim Traditionsclub Los Angeles Lakers begonnen, war von den Kaliforniern aber nach nur zwei Kurzeinsätzen Ende November aus seinem Vertrag entlassen worden. Sein Kontrakt in Bamberg beinhaltet eine NBA-Ausstiegsoption im Sommer 2014, die laut Heyder „unter bestimmen Umständen“ eine Rückkehr nach Amerika ermöglicht.

„Wir sind sehr froh, dass sich Elias für uns entschieden hat. Er war sehr begehrt“, erklärte der Bamberger Geschäftsführer. Unter anderem sollen Bayern München und ALBA Berlin an dem Power Forward interessiert gewesen sein. „Elias hatte mehrere Optionen“, bestätigte Bundestrainer Frank Menz. Der Nationalcoach stand mit Harris nach dem abrupten Ende seiner Zeit bei den Lakers in ständigem Kontakt. „Es freut mich sehr, dass Elias nun nach Deutschland zurückkehrt. Er weiß, wie stark die Bundesliga geworden ist.“

Harris soll am Samstag in Bamberg eintreffen und am Montag die medizinischen Checks absolvieren. Da er sich erst über die Summer League für einen nicht garantierten Vertrag bei den Los Angeles Lakers empfohlen hatte, stand der gebürtige Pfälzer aber die gesamte Zeit im Training und dürfte dementsprechend fit sein. Bei den Franken soll er für mehr Präsenz und Stabilität unter dem Korb sorgen. Bamberg muss dort für mehrere Wochen auf den verletzten Sharrod Ford verzichten.

Harris war 2009 in die USA gewechselt und spielte dort vier Jahre lang für die renommierte Gonzaga University. Trotz guter Leistungen wurde der 24-Jährige beim Draft im Sommer aber von keinem NBA-Club ausgewählt. Erst über den Umweg Summer League empfahl sich Harris für ein Engagement bei den Lakers. Bei den Kaliforniern sammelte er an der Seite von Kobe Bryant und Pau Gasol im Training zwar wichtige Erfahrungen, einen festen Platz in der Rotation konnte er sich aber nicht erkämpfen.

„Ich bin dankbar für die Erfahrungen, die ich sammeln konnte. Was mich nicht umbringt, macht mich stärker. Ich werde zurückkommen“, hatte Harris nach der Vertragsauflösung via Twitter kämpferisch verkündet. Anders als Nationalmannschafts-Kollege Tim Ohlbrecht, der sich nach seinem Aus bei den Philadelphia 76ers wieder in der D-League für einen NBA-Vertrag empfehlen will, wählt Harris nun die Bundesliga als Bühne. Dass den NBA-Scouts auch dort gute Leistungen nicht entgehen, zeigt das Beispiel Dennis Schröder. Der Point Guard empfahl sich bei den New Yorker Phantoms Braunschweig für einen Wechsel zu den Atlanta Hawks. Momentan spielt er aber auch nur in Atlantas Farmteam.

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