Allstar-Game ohne Deutsche NBA-Star LeBron James knackt 30 000-Punkte-Marke

San Antonio (dpa) ­ Dirk Nowitzki war einer der ersten Gratulanten. „Glückwunsch @KingJames. Willkommen im Club“, schrieb der 39-jährige Würzburger bei Twitter, nachdem LeBron James den elitären 30 000-Punkte-Club der NBA erreicht hatte.

Mit einem unscheinbaren Mitteldistanzwurf eine Sekunde vor dem Ende des ersten Viertels knackte James die historische Marke, die Nowitzki bereits zuvor überschritten hatte. James ist erst der siebte Spieler in der Historie der nordamerikanischen Basketball-Liga, der mehr als 30 000 Punkte erzielt hat. Mit seinen 33 Jahren und 24 Tagen ist er zudem der Jüngste, dem dieses Kunststück gelang.

Doch richtige Freude wollte bei James nicht aufkommen. Schließlich verlor der 14-malige NBA-All-Star mit den Cleveland Cavaliers bei den San Antonio Spurs mit 102:114 und kassierte damit bereits die zehnte Niederlage in den vergangenen 13 Spielen. Die Krise beim NBA-Champion von 2016 spitzt sich damit weiter zu. Es knirscht und knarzt im Star-Ensemble der Cavs, die im vergangenen Jahr erst in den Endspielen von den Golden State Warriors an der Titelverteidigung gehindert worden waren.

Für die Öffentlichkeit machte James dann nach der Pleite in Texas doch noch gute Miene zum bösen Spiel. „Es ist ein besonderer Moment. Es ist etwas, das ich mir nie als Ziel gesetzt hatte“, sagte James, der insgesamt auf 28 Punkte kam. Vor dem Spiel hatten ihm noch sieben Zähler bis zur 30 000er Marke gefehlt. Als er den nächsten Meilenstein seiner eindrucksvollen Karriere erreicht hatte, erhoben sich selbst die Spurs-Fans von ihren Plätzen und applaudierten der Ausnahmeerscheinung aus Ohio.

„Ich würdige es nie richtig, wenn ich etwas erreicht habe, egal ob bei einem Sieg oder einer Niederlage. Ich freue mich auf den Moment, wenn ich meine Karriere beendet habe und ich mit meiner Familie und meinen Freunden bei einem Glas Wein zusammensitze und wir über all das, was ich erreicht habe, reden“, sagte James. Gesprächsstoff gibt es dann genug. Dreimal NBA-Champion, viermal wertvollster Spieler (MVP) der Liga, dreimal bester Spieler der Finalserie, zwei olympische Goldmedaillen mit dem US-Team - James hat in seiner Laufbahn bereits alles erreicht.

Lob und Anerkennung gab es dafür bereits jetzt nicht nur von Nowitzki, sondern auch von anderen Weggefährten. „Von Akron bis 30 000. Gut gemacht mein Bruder“, schrieb der frühere Lakers-Star Kobe Bryant bei Twitter. James ist in Akron im US-Bundesstaat Ohio geboren.

Neben James (30 021), Nowitzki (30 808) und Bryant (33 643) gehören auch Kareem Abdul-Jabbar (38 387), Karl Malone (36 928), Michael Jordan (32 292) und Wilt Chamberlain (31 419) dem 30 000-Club an. „Es ist eine großartige Leistung“, sagte Spurs-Trainer Gregg Popovich über James. „Er ist ein ausgezeichneter Wettkämpfer und klasse Spieler.“

Die Boston Celtics und Nationalspieler Daniel Theis kassierten derweil die vierte Niederlage in Folge. Das Topteam der Eastern Conference verlor am Dienstag (Ortszeit) mit 107:108 gegen die Los Angeles Lakers. Der 25-jährige Theis kam auf vier Punkte und fünf Rebounds im Spiel. Im NBA Allstar-Game werden in diesem Jahr keine deutschen Akteure vertreten, dies steht nach der Bekanntgabe der 14 Ersatzspieler am Dienstag fest. Insgesamt wurden 24 Spieler für die diesjährige Veranstaltung am 18. Februar in Los Angeles nominiert.

Das NBA-Allstar-Game wird in diesem Jahr ohne deutsche Basketballer stattfinden. Nachdem die Liga bereits die zehn Spieler für die Startformationen der beiden Mannschaften veröffentlicht hatte, wurden am 23. Januar die Namen der 14 Ersatzspieler für die diesjährige Veranstaltung am 18. Februar in Los Angeles bekannt gegeben. Deutsche Profis sucht man unter den insgesamt 24 nominierten Spielern allerdings vergeblich.

Rangliste der NBA-Topscorer:

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