Viel Lob für Pesic - Hoeneß: „klare Handschrift“

München (dpa) - Das Lob für die Arbeit von Svetislav Pesic kommt von höchster Vereinsstelle. „Man erkennt eine klare Handschrift und die Spieler sind topfit“, schwärmte Bayern-Präsident Uli Hoeneß.

„Sie haben hohen Respekt vor Pesic und müssen sehr hart arbeiten. Der ein oder andere ist schon abends um halb zehn am Tisch eingeschlafen.“ Sogar die Chance um die Meisterschaft mitzuspielen sei weiter gegeben, betonte Hoeneß im Gefühl eines weiteren Sieges unter dem ehemaligen Bundestrainer. Am Wochenende wollen die Münchner Basketballer und Trainer Pesic ihrem Vereins-Oberhaupt aber erst einmal zum 61. Geburtstag einen weiteren Sieg schenken.

Nach seinem Amtsantritt setzte es für Pesic bei seiner alten Liebe ALBA Berlin noch eine Auswärtsniederlage. Es folgten fünf Siege in Serie, davon vier mit mehr als 100 erzielten Punkten, zuvor waren diese Saison 85 Zähler das Maximum gewesen. Allerdings erfolgten die großen Punktejagden bislang noch nicht gegen ein Spitzenteam - als solches ist Vorjahresfinalist ratiopharm Ulm am Samstag in München zu Gast.

In Ulm hat man keine Angst vor der „wohl teuersten Mannschaft der Liga“, wie Trainer Thorsten Leibenath es formuliert. Aber die Anerkennung für den Formanstieg der jüngsten Vergangenheit ist schon groß. „Die Ergebnisse der letzten Partien von Bayern zeigen, dass sie sehr fastbreaklastig spielen werden“, sagte Nationalspieler Philipp Schwethelm, derzeit von den Bayern nach Ulm ausgeliehen. „München spielt unter Svetislav Pesic auch sehr strukturiert in der Set-Offense und beinhart in der Defense.“

Dafür ist die Arbeit des 63 Jahre alte Trainer-Veterans bekannt. Der frühere Europa- und Weltmeister mit dem ehemaligen Jugoslawien ist dabei, den in dieser Saison lange schwächelnden Münchner Club wieder zu dem zu machen, was Hoeneß will: Ein Top-Verein in Deutschland. „Wir sehen mittlerweile attraktiver aus als vor einigen Wochen, dennoch müssen wir jeden Tag in den Spiegel schauen und uns schminken. Bis aus dem FC Bayern eine natürliche Schönheit wird, kann es noch eine Zeit dauern“, sagte Pesic in einem Interview des Internetportals spox.com.

Pesic hatte Ende November das Amt von Yannis Christopoulos übernommen. Der junge Grieche hatte seine Chance in der Nachfolge des entlassenen Dirk Bauermann nicht genutzt. Daraufhin wurde Pesic, dessen Sohn Marco bei den Bayern als Sportdirektor tätig ist, verpflichtet. Der verzichtete für das ehrgeizige Bayern-Basketballprojekt auf eine Vertragsverlängerung als Bundestrainer.

Von dem immensen Druck in München will sich Pesic allerdings nicht ablenken lassen. „Mit kurzfristigem Denken wird man mit viel Glück im ersten Jahr vielleicht Meister, danach kommt jedoch nichts mehr“, erklärt er seine Philosophie. „Mit Kontinuität muss man anfangs vielleicht warten, dafür gibt es später mehrere Titel in Folge.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort