Sportliche Krise Trinchieri nicht mehr Trainer von Basketball-Meister Bamberg

Bamberg (dpa) - Die Ära von Meistertrainer Andrea Trinchieri beim langjährigen Dauerchampion Brose Bamberg ist beendet. Wie der deutsche Basketball-Meister und der 49 Jahre alte Coach mitteilten, trennen sich die Wege.

Sportliche Krise: Trinchieri nicht mehr Trainer von Basketball-Meister Bamberg
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„Andrea Trinchieri hat in den letzten drei Jahren sehr viel für den Bamberger Basketball getan. Nach dem schlechten Jahr 2014 hat er uns in die Erfolgsspur zurückgeführt. Dafür sind wir ihm sehr dankbar“, sagte Geschäftsführer Rolf Beyer. Co-Trainer Ilias Kantzouris solle zunächst das Team betreuen.

Trinchieri war vor der Saison 2014/15 zu Brose Bamberg gewechselt und dort Nachfolger von Chris Fleming geworden. „Es war eine gute Zeit, Dankbarkeit geht an alle, die das möglich gemacht haben, viel Glück!!“, twitterte der Coach.

Trinchieri führte die Franken in drei Jahren zu drei Meistertiteln. Doch in dieser Saison läuft es nicht bei den Bambergern. Der deutsche Serienmeister droht, die Playoffs zu verpassen. Aus den vergangenen 15 Spielen fuhr Bamberg nur drei Siege ein. Der Serienchamp, der seit 2010 sieben von acht möglichen Meistertiteln gewann, kann den Abgang vieler Leistungsträger einfach nicht auffangen.

Trinchieri selbst fehlte wochenlang wegen einer Schulteroperation. Für ihn stand schon damals sein griechischer Assistenztrainer Kantzouris an der Seitenlinie.

Nicht nur mit taktischen Finessen machte sich Trinchieri einen Namen, vor allem auch mit seiner blumigen Sprache erlangte er in Basketball-Deutschland auf Anhieb Kultstatus. Die Pressekonferenzen mit Trinchieri hatten einen hohen Unterhaltungswert. „Sehr sehr fordernd, gerade raus, leidenschaftlich, kreativ — aber auch wählerisch, manchmal etwas cholerisch und viel zu sensibel“, so beschrieb sich der Italiener einmal selbst.

Im Sommer hatte Trinchieri seinen Vertrag noch bis 2019 verlängert. Der ursprüngliche Kontrakt wäre nach dieser Saison ausgelaufen. Trinchieri begann seine Trainerlaufbahn 1998 als Assistenzcoach bei Olimpia Milano und übernahm 2004 mit Vanoli Basket Cremona erstmals ein Team als Chefcoach. Nach einem Jahr beim russischen Team Unics Kasan und seiner Zeit als griechischer Nationaltrainer wechselte er zu den Oberfranken.

Als größten persönlichen Erfolg stuft Trinchieri in dem Porträt auf der Brose-Homepage den „nächsten“ ein. Den wird er aber nicht mehr mit den Bambergern feiern.

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