Bonn ringt Spitzenreiter Ulm nieder - ALBA siegt

Frankfurt/Main (dpa) - Besiegt, aber nicht vom Thron gestürzt: In einem dramatischen Basketball-Krimi haben die Telekom Baskets Bonn für eine Überraschung gesorgt und Ligaprimus ratiopharm Ulm niedergerungen.

Mit dem 107:103 (92:92,48:54) nach Verlängerung fügten die Bonner dem Vizemeister die zweite Saisonniederlage zu. Dennoch behauptete Ulm mit 14:4 Punkten die Bundesliga-Tabellenführung. „Es war ein tolles Spiel, ein Basketballfest. In den entscheidenden Phasen haben wir clever gespielt“, sagte Bonns Trainer Mike Koch.

Nach Minuspunkten gleichauf liegt ALBA Berlin. Der Euroleague-Teilnehmer kam zu einem souveränen 91:68 bei Aufsteiger Mitteldeutscher BC, hat allerdings drei Spiele weniger ausgetragen und rangiert deshalb mit 8:4 Punkten nur auf Rang acht. Die Baskets Oldenburg (12:6) bezwangen den BBC Bayreuth mit 71:50.

Vor 6000 Zuschauern in der ausverkauften Ulmer Arena zeigten beide Teams von Beginn an einen packenden Fight. Es ging rauf und runter. In der Verlängerung erzielte der Tabellen-Neunte aus Bonn drei Dreier und schaffte so den überraschenden, aber nicht unverdienten Sieg. „Die Niederlage tut weh, sollte aber nicht der Natur sein, dass wir die Köpfe hängen lassen müssen. Entscheidend war sicher das verlorene Reboundduell und unsere Freiwurfquote. Hier haben wir zehn Punkte liegenlassen“, sagte Ulms Trainer Thorsten Leibenath, der 24 Stunden zuvor seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hatte.

Matchwinner für die Gäste war Jared Jordan. Der Spielmacher steuerte 22 Punkte bei und war nie zu fassen. „Er hat ein unglaubliches Spiel gemacht. Wir wussten, dass er der Schlüssel ist, konnten ihn aber nicht stoppen. Er hat das Spiel für Bonn gewonnen“, resümierte Leibenath.

Wieder zurück in der Erfolgsspur sind der FC Bayern München und die Artland Dragons (beide 10:6). Die Bayern behielten gegen TBB Trier mit 72:66 (34:29) die Oberhand, Artland gewann beim Tabellen-Schlusslicht Gießen 46ers knapp mit 86:82 (45:37). „Für uns war es sehr wichtig, dass wir nach den beiden Niederlagen zuletzt heute gewinnen konnten. Ich bin froh und glücklich über den Sieg“, sagte Dragons-Trainer Stefan Koch.

Favorit München musste bis zur Schlussphase zittern, ehe der fünfte Saisonsieg unter Dach und Fach war. „Wir wussten, dass Trier kein einfacher Gegner ist. Wir müssen noch unseren Offensivrhythmus finden und sind noch nicht konstant genug in unserem Spiel. Daran müssen wir arbeiten“, sagte Bayern-Coach Yannis Christopoulos.

Den Trierern geht dagegen nach dem tollen Saisonstart langsam die Luft aus. „Wir hatten heute unsere Chancen, aber München hat in den entscheidenden Situationen gut getroffen. Wir waren nah dran, das Spiel zu drehen, haben unsere Würfe aber nicht verwerten können“, resümierte Triers Coach Henrik Rödl.

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