Bauermanns Rückkehr nach Bamberg: Erstes Endspiel

Bamberg (dpa) - Es ist der brisante Abschluss einer hoch interessanten Hinrunde. Dirk Bauermann kehrt mit den Bayern-Basketballern an seine alte Wirkungsstätte zurück. Und für den ambitionierten Aufsteiger ist in Bamberg ein Sieg Pflicht.

Wenn Bauermann am Samstagabend die Bamberger Arena betritt, dann ist es für ihn ein bisschen so, wie nach Hause zu kommen. Sieben Jahre lang war der 54-Jährige im Frankenland tätig, gewann zweimal die Meisterschaft. „Natürlich ist es eine besondere Partie für mich“, sagte der heutige Bayern-Coach vor dem Gastspiel seiner Münchner Bundesliga-Basketballer bei den Brose Baskets. „Wir haben Bamberg von einem Abstiegskandidaten zu einem Spitzenteam entwickelt“, sagte der ehemalige Bundestrainer.

Seit eineinhalb Jahren ist Bauermann nun in München tätig und soll den ruhmreichen FC Bayern dort zu ähnlichen Erfolgen führen. Vom „spannendsten Basketball-Projekt in Europa“ spricht der erfahrene Coach immer wieder - doch der Erstligastart der Münchner verlief holpriger als von vielen erwartet. Vor allem auswärts scheinen Bauermanns Spieler mit dem Druck, immer und überall gejagt zu werden, noch ihre Probleme zu haben.

Lediglich ein Sieg in acht Gastspielen steht bislang zu Buche, so dass die Bayern in Bamberg vor ihrem ersten kleinen Endspiel stehen. Nur bei einem Erfolg und gleichzeitigen Patzern der Konkurrenz haben sie noch eine Chance auf einen Platz unter den ersten Sechs, der zur Teilnahme an der Pokal-Qualifikation berechtigt. „Natürlich will man immer beim Pokal dabei sein“, macht Bauermann deutlich.

Doch die Aussichten sind mau. Ausgerechnet bei den heimstarken Bambergern, die zuletzt am 6. Juni 2010 im Playoff-Finale gegen Frankfurt zu Hause verloren und seitdem 40 Mal in Serie zu Hause gewonnen haben, muss der Auswärtsfluch beendet werden. „Wir wissen, dass es schwer wird, aber wir werden alles reinwerfen“, versprach Bauermann.

Das Gerede von den schwachen Auswärts-Bayern nervt ihn gewaltig. „Man muss das schon differenziert sehen. Wir hatten in jedem Spiel in fremder Halle eine Siegchance“, meinte Bauermann zum Beispiel mit Blick auf die Last-Second-Niederlagen in Bremerhaven, Quakenbrück oder zuletzt in Ulm. „So eine Häufung von unglücklichen Ausgängen habe ich in meiner kompletten Karriere noch nicht erlebt.“

Mit seinen Profis redet Bauermann deshalb gar nicht über dieses Thema. „Das würde sie nur lähmen. Wir wissen, dass wir irgendwann dran sind.“ Sowieso werde in den Medien derzeit viel zu negativ über die Entwicklung berichtet. „Auf dem Weg zum Gipfel machen wir nach dem Aufstieg im vergangenen Jahr gerade erst den zweiten Schritt. Wir müssen nicht schon in dieser Saison Titel gewinnen“, sagte Bauermann.

Unterstützung erhält er ausgerechnet von Bambergs Geschäftsführer Wolfgang Heyder. „Wenn man so ein Projekt wie in München aufbauen will, braucht das Zeit“, sagte Heyder, der mit Bauermann jahrelang zusammengearbeitet hat. „Ich freue mich auf das Wiedersehen, Dirk hat hier Außergewöhnliches geleistet.“

Neben dem Coach kehren auch Spielmacher Steffen Hamann und Routinier Demond Greene an ihre alten Wirkungsstätte zurück. Zudem will es Bambergs Center Tibor Pleiß Ex-Nationalcoach Bauermann nach der für ihn enttäuschenden EM in Litauen zeigen. Für genügend Brisanz ist im Südgipfel der Basketball Bundesliga also gesorgt.

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