Bamberg und Berlin sehen Bayern als Favorit

Berlin (dpa) - ALBA Berlin und die Brose Baskets aus Bamberg planen den Angriff auf den FC Bayern - und geben sich doch ganz kleinlaut. Vor ihrem Einstieg in die Playoffs der Basketball-Bundesliga schieben die beiden Herausforderer die Favoritenrolle gerne dem Titelverteidiger zu.

Bamberg und Berlin sehen Bayern als Favorit
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In ihren Erstrunden-Duellen treffen Bamberg gegen Ludwigsburg und Berlin gegen Oldenburg auf unangenehme Kontrahenten, Bayern bekommt es mit Frankfurt zu tun. Ein Überblick über die Rollenverteilung im Viertelfinale:

DER TITELVERTEIDIGER: „Aufgrund ihrer größeren Erfahrung“ sieht ALBA-Manager Marco Baldi die Münchner als Top-Kandidaten. Doch bislang holperte es für das Team von Erfolgstrainer Svetislav Pesic, die beiden Top-Plätze waren in deutlicher Ferne. Beim Playoff-Gegner aus Frankfurt setzte es erst vor drei Wochen eine Niederlage. In der „Süddeutschen Zeitung“ kritisierte Pesic kurz vor dem Start seine deutschen Profis. Einige würden denken „Ich bin Nationalspieler! Es ist schön hier bei Bayern! Aber wenn ich es nicht schaffe, gehe ich woanders hin! Es fehlen definitiv die Ambitionen“, sagte der Serbe.

DIE MITFAVORITEN: Erst am letzten Spieltag machte Bamberg im direkten Duell bei ALBA die Spitzenposition perfekt. „Wenn wir den Heimvorteil bis zum Finale behalten, dann ist alles möglich“, erklärt Geschäftsführer Rolf Beyer. Nach einer Saison ohne Titel und der Trennung von Coach Chris Fleming und Macher Wolfgang Heyder darf Freak City wieder auf eine Feier hoffen - das junge Team muss nach dem Einbruch im Pokalfinale gegen Oldenburg aber noch seine Titelreife beweisen.

Seit sieben Jahren ohne Meisterschaft gibt sich Berlin hingegen als Außenseiter, Halbfinale heißt das offizielle Saisonziel. Insgeheim liebäugelt aber auch ALBA mit dem großen Coup. „Ohne arrogant klingen zu wollen: Wir haben den besten Spieler, den besten Verteidiger und den besten Trainer“, erklärt Coach Sasa Obradovic angesichts der Auszeichnungen der Liga.

DIE MITTELKLASSE: Mit einem starken Schlussspurt hat ratiopharm Ulm bei den Telekom Baskets bereits im vorgezogenen ersten Spiel den Heimvorteil erobert. Große Titelambitionen werden dem Duo aber ähnlich wie den Fraport Skyliners nicht zugeschrieben. „Ich freue mich auf die Spiele. Wir sind zwar der große Außenseiter, haben aber schon gezeigt, dass wir gut gegen München spielen können“, sagt Frankfurts Coach Gordon Herbert vor der ersten Runde.

DER POKALSIEGER: Eigentlich wäre die Saison der EWE Baskets Oldenburg eine Enttäuschung. Mit Ambitionen für einen Platz unter den Top Vier gestartet, zitterten die Niedersachsen sogar um die Playoffs. Doch der neue Coach Mladen Drijencic führte das Team zum Cup-Triumph und sorgte für einen Stimmungsumschwung. „Es macht derzeit großen Spaß“, sagt der frühere Berliner Philip Zwiener vor dem Duell mit ALBA. „Ich glaube, unser Weg ist noch nicht zu Ende.“

DER AUSSENSEITER:Unangenehm, speziell, aggressiv - die Attribute der MHP Riesen Ludwigsburg versprechen keine leichte Aufgabe für Bamberg. Das Team von Coach John Patrick ist das Team mit den meisten Fouls pro Partie, hat aber auch den besten Scorer (DJ Kennedy) und Rebounder (Jon Brockman). Bamberg kassierte in dieser Saison eine von nur fünf Liga-Niederlagen gegen den Tabellenachten. „Es wird hart“, betont Brose-Trainer Andrea Trinchieri. „Und wenn ich sage, es wird hart, dann glaube ich wirklich, dass es sehr, sehr hart wird.“

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