Bamberg souverän - ALBA-Krise spitzt sich zu

Frankfurt/Main (dpa) - Im nationalen Pokal ausgeschieden, im Eurocup unter Druck und in der Bundesliga erneut gestrauchelt: Nach der vierten Pleite in Serie ist der kurzfristige Effekt des Trainerwechsels bei ALBA Berlin schon wieder verpufft.

Auch unter dem neuen Coach Muli Katzurin kommen die Hauptstädter nicht auf Touren. Während das Führungstrio Bamberg, Frankfurt und Quakenbrück am 22. Spieltag der Basketball-Bundesliga ungefährdete Siege einfuhr, stürzte ALBA mit dem 84:89 nach Verlängerung bei EnBW Ludwigsburg noch tiefer in die Krise.

„Wir haben heute nicht besonders clever gespielt und zu viele schlechte Entscheidungen getroffen. Hinzu kamen viele einfache Fehler, besonders auch in der Verteidigung. Jetzt wird sich der Charakter dieser Mannschaft zeigen. Mit der Einstellung heute konnte ich jedenfalls nicht zufrieden sein“, kritisierte der vor drei Wochen als Nachfolger des entlassenen Luka Pavicevic verpflichtete Katzurin.

In Ludwigsburg rettete Bryce Taylor die Gäste zwar 16 Sekunden vor Schluss mit dem 78:78 in die Verlängerung, doch am Ende standen die Berliner mit leeren Händen da. „Wir haben uns selbst um den Lohn gebracht. Ein Sieg wäre so wichtig für den Kopf gewesen“, klagte Teammanager Mithat Demirel. „Wir sind wütend und enttäuscht. So eine schlechte Stimmung habe ich nach einem Spiel noch nie erlebt“, beschrieb Yassin Idbihi die Gemütslage der ALBA-Profis.

Ganz anders die Konkurrenz. Der unangefochtene Tabellenführer Brose Baskets Bamberg (44:2 Punkte) kam am Sonntag zu einem 68:55 gegen die Phantoms Braunschweig. Bester Werfer bei den Franken, die den Grundstein zum Sieg im ersten Viertel (23:11) legten, war Brian Roberts (14).

Angeführt vom überragenden DaShaun Wood spielten die Skyliners Frankfurt beim 71:56 gegen die Eisbären Bremerhaven groß auf. Der Amerikaner kam auf 25 Punkte, 7 Assists und 8 Rebounds. In der einseitigen Partie wurde es lediglich im Schlussviertel etwas spannend, als die Hausherren mit einem fulminanten Lauf von 36:57 auf 50:60 verkürzten. Am Ende geriet der Erfolg der Gäste jedoch nicht mehr in Gefahr. „In Bremerhaven zu gewinnen, ist immer schwer. Darum bin ich sehr glücklich“, sagte Skyliners-Coach Gordon Herbert.

Keine Mühe hatten auch die Artland Dragons beim Schlusslicht GIANTS Düsseldorf. Tyrese Rice steuerte 27 Punkte zum 91:65-Kantersieg bei. „Wir hatten sehr viel Respekt vor Düsseldorf, denn sie sind das einzige Team, das bisher Bamberg geschlagen hat - und Bamberg dominiert die Liga. Ich war mit der Ernsthaftigkeit und Professionalität, mit der wir diese Partie angegangen sind, sehr zufrieden“, sagte Artland-Coach Stefan Koch.

Im Kampf um die Playoff-Plätze feierten die Telekom Baskets Bonn und TBB Trier wichtige Siege. Der Tabellensiebte aus Bonn (24:18) behielt gegen den Mitteldeutschen BC knapp mit 73:72 die Oberhand, der Achte aus Trier (24:20) musste beim 81:80 gegen Phoenix Hagen ebenfalls bis zur Schlusssirene zittern.

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