ALBA Berlin stoppt Talfahrt - Ulm bleibt Spitze

Frankfurt/Main (dpa) - ALBA Berlin kann doch noch gewinnen. Der achtmalige Basketball-Champion beendet mit einem harterkämpften Sieg in Trier seine Negativserie. Ulm bleibt dank eines Erfolges in Quakenbrück an der Tabellenspitze in der Bundesliga.

Nach dem Happy End im Basketball-Krimi bei TBB Trier stand den Verantwortlichen von ALBA Berlin die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Mit dem 88:80 nach Verlängerung feierten die Albatrosse am Samstag einen kaum noch für möglich gehaltenen Sieg und stoppten nach vier Pflichtspielniederlagen die drohende Talfahrt. „Dieser Erfolg war sehr wichtig für uns. Die Mannschaft hat alles gegeben und bis zum Umfallen gekämpft“, lobte ALBA-Sportdirektor Mithat Demirel.

Nur 45 Stunden nach der unglücklichen Euroleague-Niederlage in Malaga sahen die Berliner auch beim TBB wie der Verlierer aus. Gegen die von ALBA-Ikone Henrik Rödl trainierten Trierer lagen sie 16 Sekunden vor Schluss mit fünf Punkten zurück, doch DaShaun Wood (16) mit zwei Freiwürfen und einem schnellen Zwei-Punkte-Wurf brachte das Team von Trainer Sasa Obradovic heran. Nach einem Freiwurf von TBB-Nationalspieler Bastian Doreth rettete Deon Thompson (18) die Gäste in der Schlusssekunde in die Verlängerung, wo die Berliner trotz der wochenlangen Doppelbelastung den längeren Atem hatten.

Zu diesem Zeitpunkt saßen Obradovic und Demirel längst nicht mehr auf der Bank. Beide hatten bei den Schiedsrichtern heftig über ein Foul an Heiko Schaffartzik, der sich dabei einen Nasenbeinbruch zuzog, protestiert und waren in der Halbzeit der Halle verwiesen worden. „Das habe ich in 20 Jahren nicht erlebt“, schimpfte Demirel.

Auch Obradovic, der von seinen Assistenten Milenko Bogicevic und Mauricio Parra vertreten wurde, haderte mit der Reaktion der Referees. „Meine Disqualifikation muss ich akzeptieren, obwohl ich eine andere Meinung habe“, sagte Obradovic.

Mit 6:4 Punkten halten die Berliner in der Tabelle zumindest Blickkontakt zu Vizemeister ratiopharm Ulm, der nach dem souveränen 80:69 bei den Artland Dragons mit 14:2 Zählern die Spitzenposition in der Basketball-Bundesliga behauptete. Mit jeweils 16 Punkten führten Per Günther und John Bryant die Ulmer zum siebten Saisonsieg im achten Spiel. „Ich bin extrem glücklich über diesen Sieg, weil die Artland Dragons zu den besten vier Teams der Liga gehören“, sagte Ulms Coach Thorsten Leibenath.

Dabei schienen die Hausherren nach einem 21:9-Blitzstart auf der Siegerstraße. Doch Ulm berappelte sich und drehte die Partie nach der Pause. „Ich bin beeindruckt von der Mentalität meiner Mannschaft, die sich in der zweiten Halbzeit mit aller Kraft gegen die drohende Niederlage gestemmt hat“, lobte Leibenath.

Davon waren die Baskets Oldenburg (10:6) weit entfernt. Die Niedersachsen kassierten eine herbe 57:90-Schlappe bei den Telekom Baskets Bonn. „Für mein Team war es heute ein gebrauchter Tag. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir das Spiel schnellstmöglich aus den Köpfen bekommen. Von daher bin ich ein Stück weit froh, dass wir in wenigen Tagen in die EuroChallenge starten“, sagte Oldenburgs Trainer Sebastian Machowski.

Am Tabellenende verpassten die LTi Gießen 46ers am Sonntag durch das 86:95 beim BBC Bayreuth ihren zweiten Saisonsieg und rutschten auf den letzten Platz. Der Mitteldeutsche BC verbesserte sich dank des 76:70 in Braunschweig auf Rang 17. Phoenix Hagen sicherte mit 76:66 gegen die Tigers Tübingen den dritten Erfolg dieser Spielzeit und bleibt als 13. vor der Abstiegszone.

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