Basketball-Pokal: Bamberg und Bonn im Finale

Bonn (dpa) - Bambergs Basketballer sind in Deutschland nicht zu stoppen. Auch Ulm musste sich im Pokal-Halbfinale trotz starker Leistung geschlagen geben. Im Finale am Sonntag versuchen nun die Bonner ihr Glück.

Die Brose Baskets Bamberg setzten sich in einem hochklassigen Halbfinale gegen ratiopharm Ulm mit 99:96 (88:88, 49:49) nach Verlängerung durch und wahrten damit ihre Chance auf das dritte Double in Serie. Matchwinner für die Franken war Anton Gavel mit 30 Punkten. Bei den starken Ulmern kam John Bryant auf 23 Zähler.

Für die Telekom Baskets Bonn hatte Tony Gaffney zuvor beim 77:64 (41:37) gegen Vorjahresfinalist New Yorker Phantoms Braunschweig mit 20 Punkten geglänzt. Bei den Braunschweigern kam Rich Melzer im mit 6000 Zuschauern ausverkauften Bonner Telekom Dome auf 21 Zähler. Das Finale findet an diesem Sonntag statt.

„Ich bin sehr stolz auf meine Jungs. Die Pause bis zum Finale ist zwar kurz, aber im Pokal regelt sich eh viel über Emotionen“, sagte Bambergs Trainer Chris Fleming. Er hat mit seinem Team weiter die Chance, als erste deutsche Mannschaft dreimal in Serie das Double aus Meisterschaft und Pokal zu gewinnen. „Das interessiert uns nicht. Für diese Mannschaft wäre es im Pokal der erste Titel.“ Ulms Coach Thorsten Leibenath war enttäuscht und stolz zugleich. „Diese Leistung wird uns definitiv stärker machen. Aber Bamberg ist im Moment einfach noch den einen Tick besser.“

Bamberg und Ulm lieferten sich einen packenden Pokal-Fight. Anfangs sah alles nach einem erneuten Durchmarsch der Franken aus, die einen Traumstart hinlegten und schnell auf 8:0 und dann auf 19:4 davonzogen. Doch das Überraschungsteam aus Ulm ließ sich davon nicht beeindrucken und verkürzte bis zum Ende des ersten Viertels auf fünf Zähler (23:28). Zum 28:28 glich Dane Watts dann Anfang des zweiten Abschnitts erstmals aus, kurz vor der Pause brachte Nationalspieler Per Günther den Außenseiter sogar mit 49:47 in Front.

Die Ulmer strotzten nun vor Selbstvertrauen und bauten ihren Vorsprung auf acht Punkte aus (77:69). Doch Bamberg bewies seine Klasse und ließ sich nicht abschütteln. In der dramatischen Schlussphase brachte Kapitän Casey Jacobsen den deutschen Meister dann vier Sekunden vor dem Ende mit seinen ersten Punkten überhaupt per Dreier mit 88:86 in Führung. Doch Ulms Wirbelwind Isaiah Swann gelang mit der Schlusssirene der Ausgleich zur Verlängerung. Dort trumpfte Nationalspieler Tibor Pleiß dann groß auf und führte die Bamberger mit vier Zählern ins Endspiel. Für Ulm vergab Watts den letzten Dreier.

Die Bonner hatten ihren Heimvorteil zuvor im ersten Halbfinale erst nach dem Seitenwechsel nutzen können. Vor der Pause agierte das Team von Trainer Michael Koch übernervös und schaffte es zu keiner Zeit, sich entscheidend abzusetzen. „Für die Heimmannschaft ist der Druck immer besonders groß. Wir haben eine Halbzeit lang gebraucht, um die Anspannung abzulegen“, sagte Koch.

Die Braunschweiger zeigten dagegen kämpferisch eine überzeugende Leistung, obwohl ihnen in Robert Kulawick, Kyle Visser und Igor Milosevic drei ihrer wichtigsten Spieler wegen Magen-Darm-Grippe fehlten. „Die Mannschaft hat das toll weggesteckt. Allerdings haben uns am Ende die Mittel gefehlt, weil wir nicht so tief besetzt waren“, meinte Braunschweigs Coach Sebastian Machowski.

Die Entscheidung zugunsten der Telekom Baskets fiel im dritten Viertel. Die Bonner zogen in diesen zehn Minuten mit 17:9 davon und ließen sich den Erfolg in der Folgezeit nicht mehr nehmen. „Damit haben wir unser erstes Ziel erreicht“, sagte Koch zufrieden.

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