Basketball: Düsseldorf Giants droht nach Abstieg die Auflösung

Für einen Neuanfang müssen Sponsoren her.

Düsseldorf. Das "Projekt Profi-Basketball" in Düsseldorf steht vor dem Aus. Durch das 71:72 im vorgezogenen letzten Saisonspiel stehen die Giants Düsseldorf als zweiter Absteiger aus der Basketball-Bundesliga fest.

Spätestens zum Ende nächster Woche soll klar sein, ob es einen Neuanfang gibt. "Für uns bleiben drei Möglichkeiten: Entweder rücken wir per Wildcard wieder in die BBL, weil ein Platz frei bleibt, wir starten in der 2. Liga oder die GmbH wird aufgelöst", sagt Geschäftsführer Claudio Di Padova. Für die ersten beiden Szenarien müsste noch Geld beschafft werden, die Lizenz war nur unter Vorbehalt erteilt worden.

Lösen sich die Giants auf, geht ein Stück deutscher Basketballgeschichte endgültig verloren. Vor zwei Jahren hatten sich die Leverkusener Giants nach dem Rückzug der Bayer AG durch den Umzug in die Landeshauptstadt gerettet, damit rund zwei Dutzend Arbeitsplätze erhalten. Die Stadt hatte massiv um den Erstligisten geworben, Geld und Hallennutzung versprochen. Der einstige Rekordmeister durfte fortbestehen, hatte die Situation rheinabwärts aber offenbar unterschätzt.

Der ehemalige Leverkusener Manager Otto Reintjes und seine Mitgesellschafter hatten geglaubt, dass es so weiter gehen könne wie zuvor. Durch blauäugige Planzahlen waren die Giants aber in finanzielle Schieflage geraten und häuften seitdem Schulden an. Unter anderem durch die Wirtschaftskrise gelang es nicht, weitere Sponsoren zu gewinnen, und die Geldgeber, die sich bereits engagierten, begannen an der Zukunftsfähigkeit zu zweifeln.

Dazu kam eine misslungene Personalpolitik: Am Ende rächten sich die Zweijahresverträge für einige Profis und die Dreijahresverträge für das Trainergespann Achim Kuczmann/Hansi Gnad. Einsparungen bei den Personalkosten waren so gut wie unmöglich, Veränderungen im Kader ebenfalls.

Die Beurlaubung von Kuczmann und die Beförderung von Gnad zum Chef verpufften im Moment der schlimmsten sportlichen Krise. Die Spirale drehte sich immer schneller abwärts, und an deren Ende könnte das Aus für das "Projekt Profi-Basketball" in Düsseldorf stehen.

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