Auszeichung NRW-Sportler - Klopp und Götze stellen alles in den Schatten

Großer Bahnhof in Düsseldorf: Der Landessportbund hat seine Vorzeigeathleten ausgezeichnet.

Düsseldorf. Jürgen Klopp war bestens gelaunt. Daran änderte auch nichts, dass Borussia Dortmunds Fußball-Nationalspieler Mario Götze seinen Trainer bei der Wahl zum Fußballer des Jahres in Düsseldorf auf den zweiten Platz verdrängt hatte. „Das wird nicht die letzte Auszeichnung für Mario gewesen sein“, meinte Klopp weitblickend.

Und als die Ehrung vorbei war, verschwanden die beiden in einem bunten Knäuel der Autogrammjäger. Wäre es eine Live-Sendung des WDR gewesen, spätestens jetzt wäre in der Philippshalle alles aus dem Ruder gelaufen. Aber es war ja nur eine Aufzeichnung.

„Ich freue mich, Fußballer des Jahres in NRW geworden zu sein“, sprach Götze artig, als Moderator Claus Lufen nach dem Wert der Trophäe fragte und Sportministerin Ute Schäfer gratuliert hatte.

„Mein Trainer hat einen großen Anteil an meiner Entwicklung, an meiner ganzen Karriere.“ Und an einen Wechsel ins Ausland denkt der Professoren-Sohn natürlich auch nicht. Die deutsche Meisterschaft hat sein Leben verändert, aber in Dortmund bei der Borussia will er schon noch bleiben. Bis auf weiteres zumindest. „Früher machten die jungen Spieler einen Bogen um die Borussia, heute sind wir gesucht“, sagt Klopp. Und: „Ich könnte sagen, ich stehe auf die Jungs, aber das könnte falsch verstanden werden.“

Alle Lacher auf seiner Seite, nonchalant parliert der Fußball- und Fernseh-Fachmann, und man fragt sich, warum bei der lähmenden Nachfolgediskussion um Thomas Gottschalk noch niemand an den Trainer von Borussia Dortmund gedacht hat.

Als der Auflauf um Götze und Klopp vorbei ist, geht es um die anderen, die normalen Athleten. Jennifer Oeser ist Sportlerin des Jahres geworden. Im Siebenkampf bei der Weltmeisterschaft in Daegu hat sie nach Silber bei der WM in Berlin 2009 Bronze gewonnen. Sie ist nicht nur Leichtathletin sondern auch Obermeisterin bei der Bundespolizei. Wie das im normalen deutschen Leistungssport eben so ist.

„Und eine Medaille bringt mir keinen weiteren Stern auf der Uniform“, erzählt sich lächelnd. Bei Olympia 2012 in London will sie angreifen. Eine Medaille, vielleicht sogar Gold. „Aber die Konkurrenz ist groß.“ Dass Till Schweiger demnächst Tatort-Kommissar wird, dazu will „ich mich lieber nicht äußern“. Dass sie erstmals Sportlerin des Jahres in Nordrhein-Westfalen geworden ist, bedeutet ihr viel. „Es ist eine Publikumswahl, die Leute mögen mich.“ Jennifer Oeser ist angekommen bei den Fans.

NRW-Sportler des Jahres wurde zum dritten Mal Timo Boll. Deutschlands herausragender Tischtennisprofi war aber nicht da. Das lag nicht an dem Champions League-Spiel von Borussia Düsseldorf, sondern an einer Virusinfektion. Timo Boll musste das Bett hüten.

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