Kredite in Millionenhöhe AIBA-Führung will Box-Präsident Wu suspendieren

Hamburg (dpa) - Der Weltverband der Amateurboxer AIBA formiert sich gegen seinen Präsidenten. Das Exekutivkomitee des Verbandes hat während der Weltmeisterschaft in Hamburg getagt und das Vorgehen gegen Präsident Wu Ching-Kuo festgelegt.

Derzeit untersucht ein ordentliches Gericht in der Schweiz angebliche Verfehlungen des Verbandschefs. Ziel ist es, ihn zu suspendieren. Das Urteil soll Anfang September gesprochen werden. Wu schweigt zu den Vorwürfen.

Sollte das Verfahren nicht zum Erfolg führen, soll Wu bei einem außerordentlichen AIBA-Kongress in Dubai (11. bis 13. November) seines Amtes enthoben werden. Wu wird vorgeworfen, den Verband wirtschaftlich ruiniert zu haben. Der 70-jährige Taiwaner hatte Verträge in Millionenhöhe mit vier Investoren abgeschlossen, um professionelle Wettkampfserien aufzubauen. Weil die neuen Formate keinen Gewinn abwarfen und sich nicht refinanzierten, fordern die Kreditgeber ihr Geld zurück.

Ein aserbaidschanisches Unternehmen soll auf kurzfristige Rückzahlung eines Kredits in Höhe von zehn Millionen Dollar bestehen. Die Frist dafür lief am 21. August ab. Das Unternehmen hat die AIBA vor einem Schweizer Gericht verklagt. Die Summe aller Verbindlichkeiten soll mehr als 30 Millionen Dollar betragen. Das Exekutivkomitee fordert von Wu die Offenlegung der Verträge, die er abgeschlossen hat.

Die Gläubiger sollen erst zum Zahlungsaufschub bereit sein, wenn Wu nicht mehr im Amt ist. „Das Exekutivkomitee kann nicht sehenden Auges in die Katastrophe taumeln. Wir sind uns einig, dass wir handeln müssen“, sagte Jürgen Kyas, Präsident des Deutschen Boxsport-Verbandes und Mitglied der AIBA-Exekutive.

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