Keine Begründung Adidas beendet NADA-Unterstützung - Kritik aus der Politik

Berlin (dpa) - Der Adidas-Rückzug als NADA-Sponsor wird von der Politik kritisiert.

Keine Begründung: Adidas beendet NADA-Unterstützung - Kritik aus der Politik
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„Ein traditionsreiches Unternehmen wie Adidas, das quasi als Synonym für den deutschen Sport steht, sollte sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung für einen sauberen Sport bewusst sein“, sagte der ehemalige Vorsitzende der Sportministerkonferenz, Hessens Innenminister Peter Beuth.

Adidas zahle allein für das Recht der Ausstattung des englischen Fußball-Spitzenclubs Manchester United eine knappe Milliarde Euro. Er könne angesichts dessen nicht nachvollziehen, warum der Sportartikelkonzern sich mit seiner Beteiligung in Höhe von 300 000 Euro aus der NADA-Finanzierung zurückziehe. Adidas kommentierte die Summe nicht.

Der Sportartikelkonzern beendet die finanzielle Unterstützung der NADA zum Jahresende. „Wir haben der Nationalen Anti-Doping Agentur bereits im Frühjahr mitgeteilt, dass wir sie über unseren bis zum Jahresende 2016 laufenden Vertrag hinaus nicht mehr finanziell unterstützen werden“, sagte Sprecher Oliver Brüggen der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung über den Ausstieg berichtet.

Beuth sieht Adidas in der Verantwortung. „Dopingbekämpfung und -prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, nicht eine allein des Staates. Ein Unternehmen, welches beispielsweise durch das Sponsoring der Nationalmannschaft stark vom deutschen Sport profitiert, sollte sich dessen bewusst sein“, sagte der Sportminister.

Ein komplettes Ende der Unterstützung das Anti-Doping-Kampfes sei der finanzielle Ausstieg aber nicht, sagte Adidas-Sprecher Brüggen. Das Unternehmen werde weiterhin eine klare Haltung gegen Doping einnehmen. „In allen Verträgen mit unseren Athleten steht, dass wir die vertragliche Zusammenarbeit bei einem bewiesenen Dopingvergehen sofort beenden.“

Auch der NADA möchte das Unternehmen verbunden bleiben, weshalb man „aktuell im Gespräch über alternative Formen der Zusammenarbeit“ sei, sagte Brüggen.

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