Schlemmertour durch Monschau - Zum Anbeißen süß!

Monschau (dpa/tmn) - Kaffeeduft zieht durch die Straße. Die Maaßens haben frisch geröstet. Durch die Tür des alten Hauses mit der grauen Schieferfassade geht es hinab in die Kaffeemanufaktur der Brüder Peter und Werner.

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„Kaffee rösten wir erst wieder seit dem Jahr 2004. Damit setzen wir unsere Familientradition fort“, erzählt Werner Maaßen, 50, der ältere von beiden. Die Rösterei gab es nämlich schon ab 1862, zwischen 1949 und 2004 war sie aber geschlossen. Heute ist sie Teil einer Stadtführung durch Monschau in der Eifel, bei der vor allem Süßes im Vordergrund steht.

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Nächste Station: die Senfonie gleich nebenan. In dem Laden werden 21 verschiedene Sorten Senf angeboten, zum Beispiel mit Chili, Knoblauch, Feige oder Riesling, von extrascharf bis zuckersüß. Die Außenstelle der historischen Monschauer Senfmühle produziert seit mehr als 100 Jahren den berühmten Moutarde de Montjoie.

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Über das holprige Pflaster der engen Gassen führt die süße Tour zum Roten Haus, dem bedeutendsten Bauwerk Monschaus. Ab 1752 ließ der Tuchfabrikant Johann Heinrich Scheibler das mächtige Patrizierhaus erbauen. Ein Schmuckstück - und das Wahrzeichen von Monschau.

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Konditormeisterin Elke Klein wartet schon gegenüber im „ Café am Roten Haus“ mit einer weiteren süßen Schleckerei: den Monschauer Dütchen. „Dütchen erinnern in ihrer Form an kleine Tüten. Der hauchdünne Biskuitteig wird auf dem Blech gebacken, dann mit der Hand geformt und zum Erkalten in einem Holzgestell fixiert“, erklärt sie. Eine Hausfrau aus Monschau hat die Dütchen der Überlieferung nach zum ersten Mal um das Jahr 1850 für ihre Familie gebacken.

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Nicht nur Süßes naschen die Gäste, auch Herzhaftes wird bei dem Rundgang probiert: Dunkles Steinofenbrot gibt es im „Rur-Cafe“, wo Ingrid David die Besucher für sich gewinnen möchte: „Unser Brot mit Schmalzaufstrich ist zum Anbeißen gut.“ Das stimmt!

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Nur etwa 500 Menschen wohnen in der Monschauer Altstadt zu beiden Seiten der Rur. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sicherte die Gemeinde per Verordnung den historischen Bestand der Bauwerke. Heute stehen viele der alten Häuser unter Denkmalschutz.

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Nach Belgien entführt eine weitere Monschauer Spezialität, die süßen Vennbrocken. Vor über 40 Jahren von Konditoren erfunden, sollen die pralinenartigen Würfel an Torfplacken aus dem Heide- und Moorgebiet Hohes Venn am Rand von Monschau erinnern. Die Bröckchen in „ Café Kaulard“ gibt es in verschiedenen Varianten, gefüllt mit Nougat, Marzipan oder Cointreau-Trüffel-Füllung.

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