Schiff der Superlative: Die „Harmony of the Seas“ legt ab

Barcelona (dpa/tmn) - Es sind nur 31 Zentimeter, aber die machen den Unterschied: Die jetzt in Dienst gestellte „Harmony of the Seas“ von Royal Caribbean misst etwa eine Unterarmlänge mehr als ihre Schwestern „Allure of the Seas“ und „Oasis of the Seas“.

Schiff der Superlative: Die „Harmony of the Seas“ legt ab
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Deshalb müssen die beiden ihren Titel „Größtes Kreuzfahrtschiff der Welt“ nun abgeben. Auch sonst ist die Reederei mit Superlativen nicht geizig, wenn es um ihr neues Prestigeobjekt geht: Schnellstes Internet auf See, längste Rutsche auf einem Schiff - das sind nur zwei der Rekorde, die die „Harmony of the Seas“ ihren Fahrgästen bietet.

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Die Dimensionen des Neubaus werden schon im Hafen von Barcelona deutlich. Vor der „Harmony of the Seas“ liegt die „Norwegian Epic“, dahinter die „Costa Fascinosa“ - beides keine Zwerge. Aber im Vergleich zur „Harmony“ wirken sie doch fast wie Spielzeugschiffe - von der „Europa 2“, die gerade vorbeifährt, ganz zu schweigen.

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Wer dann an Bord ist, bemerkt die Dimensionen nicht zuletzt, wenn er abends auf seinen Schrittzähler schaut. Etliche Kilometer legt man zurück auf dem Weg vom Pooldeck ins Theater, vom Boardwalk ins Restaurant. Allein der Weg vom einen Ende des Kabinengangs zum anderen dauert gestoppte zwei Minuten und 45 Sekunden - in mehr als zügigem Tempo. Kein Wunder: 362 Meter misst das Schiff vom Bug bis zum Heck - das ist deutlich mehr, als der Eiffelturm hoch ist.

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Auch die Zahl der Kabinen toppt alles: 2747. Bei Vollbelegung macht das 6780 Passagiere, bei Doppelbelegung immerhin 5497. Dazu kommen 2100 Besatzungsmitglieder. Und natürlich gibt es neben den normalen Balkonkabinen auch ganz besondere Kabinen. Warum nicht mal, wenn sich ohnehin alles um Superlative dreht, die Royal Loft Suite buchen? Zu 141 Quadratmeter Wohnfläche kommen hier knapp 80 Quadratmeter Balkon. Von so viel Platz können viele Passagiere zu Hause nur träumen.

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Wie groß können Kreuzfahrtschiffe denn überhaupt noch werden? „In zehn Jahren wird es sicher Schiffe geben, die länger als 400 Meter sind“, ist Kapitän Gus Andersson überzeugt. Er sieht dabei weniger das Problem beim Schiff als vielmehr in den Häfen: Schon jetzt können die Ozeanriesen längst nicht in jeder Stadt anlegen. Doch eigentlich sei die Größe auch gar nicht der Hauptfokus, sagt Michael Bayley, Chef von Royal Caribbean. „Wir wollen den Gästen vor allem besondere Erlebnisse bieten.“ Nur eine Marketingphrase?

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Besondere Attraktionen bietet die „Harmony of the Seas“ durchaus - zum Beispiel die mit knapp 46 Metern längste Rutsche auf See. Über zehn Decks führt die Ultimate Abyss. Passagiere rutschen auf Matten, und im Innern der beiden Röhren gibt es immer wieder besondere Lichteffekte. Nach nicht einmal zwölf Sekunden ist der Spaß vorbei.

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Schon von den Schwesterschiffen bekannt sind die künstlichen Wellen zum Surfen („Flowrider“), die riesigen Kletterwände, die Eislaufbahn oder die Zipline quer über den Boardwalk. Nahezu selbstverständlich sind da die Wasserrutschen, der Wasserpark für Kinder, Fitness- und Wellnessbereich und natürlich Showbühnen.

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Rund 1,3 Milliarden Euro hat sich Royal Caribbean den Neubau kosten lassen - und auch in Sachen Entertainment kräftig investiert. Zwei Shows stechen aus der Masse heraus: zum einen „Grease“ - eine Kombination aus Elementen des Films und des Broadway-Musicals. Und „Fine Line“, speziell für die „Harmony of the Seas“ entwickelt. Schauplatz ist das Aquatheatre am Heck des Schiffs. Während der Show stürzen sich die Akrobaten aus bis zu zehn Meter Höhe in den Pool, fliegen Darsteller über den Köpfen der Zuschauer hinweg und balancieren auf einem dünnen Seil in schwindelerregender Höhe.

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Nicht weniger leicht als bei den Shows fällt die Auswahl in Sachen Essen - es gibt 20 Restaurants und Bistros. Bei den üblichen, sieben Tage langen Fahrten ist es somit eigentlich unmöglich, alles auch nur einmal auszuprobieren. Neu an Bord: ein japanisches Restaurant, eine mexikanische Taqueria oder „Wonderland Imaginative Cuisine“ mit Essen und Ambieten im Stil von Alice im Wunderland. Nicht fehlen dürfen ein „Starbucks“ und die „Bionic Bar“, in der Roboter die Drinks mischen.

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Würde die „Harmony of the Seas“ nicht hin und wieder in einem Hafen anlegen, könnte man meinen, einfach in einem großen Hotel an Land zu sein. Dass man sich auf einem Schiff befindet, merkt man oft nicht. In einer völlig falschen Welt wähnt man sich endgültig im Central Park - einem riesigen Freibereich im Inneren auf Deck 8. Vogelstimmen vom Band gaukeln Natur vor, zum Flanieren laden Shops, Cafés und Restaurants ein. 12 000 Pflanzen bedeuten einen weiteren Superlativ.

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