Neuer Windjammer: Sportlichkeit mit Luxus verbunden

Bremerhaven (dpa/tmn) - Er ist 66 Meter lang, bietet Platz für 45 Passagiere und soll bald im Mittelmeer kreuzen: Der Dreimaster „Running on Waves“ erinnert an die gute alte Zeit der Windjammer. Doch der Großsegler ist nagelneu.

Bald stechen mit ihm Kreuzfahrtfans in See.

Windjammer-Freunde sollen ab diesem Winter die Möglichkeit bekommen, Segelromantik mit sportlichen Ambitionen und luxuriösem Ambiente zu kombinieren. Das zumindest ist die Idee von Rouben Chochrjakov, dem russischen Eigner des 66 Meter langen Dreimasters „Running on Waves“. Bis Mitte August präsentiert der Unternehmer den Neubau in Bremerhaven. Dann soll das segelnde Kreuzfahrtschiff für bis zu 45 Passagiere ins Mittelmeer und anschließend zu den Kanaren wechseln. Die Woche Wassersport im Warmen hat ihren Preis: Zwischen 1800 und 2800 Euro sollen die Törns pro Person kosten.

Auf den ersten Blick lässt der Großsegler mit rahgetakeltem Vormast und den Jachtsegeln an den beiden anderen Masten sportliche Segeleigenschaften vermuten. Der Entwurf für den Neubau aus Danzig (Gdansk) stammt von dem polnischen Schiffsdesigner Zygmunt Choren, der zu den besten Großsegler-Konstrukteuren der Welt gezählt wird.

Anders als auf schnellen Regatta- und Schulschiffen wie „Khersonnes“ oder „Frederic Chopin“ hat Choren dieses Mal kein aufgeräumtes, übersichtliches und großflächiges Schiff gezeichnet. Vielmehr kennzeichnen große Aufbauten, weit hervorragende Dächer und Sonnensegel zwischen den Masten das Bild: „Wir werden in Gegenden mit viel Sonne segeln, da ist dies ein guter Schutz für die Passagiere“, sagt Chochrjakov.

Mit der „Running on Waves“ hat sich der Unternehmer aus Moskau einen Traum verwirklicht. 2004 segelte er das erste Mal auf einer Charterjacht durch griechische Gewässer; seither nahm die Idee Gestalt an, Kreuzfahrtreisenden ein ähnliches Naturerlebnis in Verbindung mit luxuriösem Hotelstandard zu bieten.

Ein Drittel der 18 Kabinen an Bord sind als Suiten ausgelegt. Der Eigner verspricht aber auch für die übrigen, kleineren Kojen Vier-Sterne-Standard. Zum Anspruch soll auch die Küche auf dem Luxus-Segler passen, die in jedem Hafen frische Lebensmittel bunkern soll. Anders als die meisten Passagier-Segelschiffe kann die „Running on Waves“ auch kleinere Häfen auf den Mittelmeerinseln anlaufen. Ein geringer Tiefgang soll es außerdem erlauben, in kleinen Buchten zu ankern.

Chochrjakov hat im Heck seines Schiffes eine Tauchbasis untergebracht, auf dem Sonnendeck wurde ein Whirlpool eingelassen. Wer das Spiel der Wellen mit ein bisschen mehr Abstand beobachten will, kann dies auf einer speziellen Plattform direkt vor dem Bug tun. „Natürlich hat der Film 'Titanic' mich auf diese Idee gebracht“, sagt Chochrjakov. Zur Beruhigung fügt er hinzu: „Das Schiff ist für sommerliche Fahrten ins Eismeer zugelassen.“

Zunächst soll es aber in wärmere Gewässer gehen. Von der Idee, im Roten Meer zu kreuzen, hat er sich wegen der politischen Lage am Horn von Afrika verabschiedet. Angesichts seiner Hauptzielgruppen - Amerikaner, Russen, Deutsche - kann er sich neben dem Mittelmeer und den Kanaren auch die Karibik als Fahrtgebiet vorstellen.

Die technische Ausstattung des Salons lässt den Hauptberuf Chochrjakovs erkennen: Er stattet russische Ton-Studios und Diskotheken mit Hightech-Musikanlagen aus. Diese Technik kommt auch auf seinem Schiff zum Einsatz.

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