La Palma: Und dann ein Bad im Atlantik

Die kleine kanarische Insel bietet Vulkane, Wälder, Berge und schwarze Strände.

Düsseldorf. „Das ist ja wie in den Alpen“, sagt ein Tourist und lässt seinen Blick vom Aussichtspunkt weit über Berge und Schluchten schweifen.

Ja — aber nur auf den ersten Blick. Schließlich wurden die Berge auf La Palma nicht im Laufe der Jahrtausende zusammengeschoben, sondern sind vulkanischen Ursprungs.

Der erste Vulkan — quasi die Geburtsstunde der Kanarischen Inseln — brach vor rund 20 Millionen Jahren aus, der letzte 1971.

Auch die Kiefern sind anders als im Hochgebirge. Die kanarische Variante hat drei statt zwei Nadeln, übersteht Flammen und kann sehr viel Wasser speichern.

Zurück zum Aussichtspunkt. Der befindet sich im Caldera (Kessel) de Taburente, auf dem La Cumbrecita.

Mit seinen 1309 Metern Höhe fehlen ihm noch 1000 Meter, die der etwas nördlicher gelegene Roque de los Muchachos aufweist. Er ist der höchste Berg La Palmas. Beide liegen im Nationalpark. Wer hier mit dem Wagen fahren möchte, muss sich vorher anmelden. Das Gleiche gilt für alle, die eine Nacht dort verbringen möchten.

Macht man sich zu Fuß auf die Vulkanroute, sollte das nicht ohne Führer geschehen. Ein einmaliges Erlebnis ist die Tour über die Berggipfel bei Nacht. Die Vulkane ziehen sich fast wie ein Rückgrat von Norden nach Süden über den größten Teil der herzförmigen Insel mit den (fast) schwarzen Stränden.

Bei klarem Sternenhimmel kann der Blick über die Insel und weit hinaus aufs Meer schweifen, kaum gestört durch die Beleuchtung in den Ortschaften. Denn die ist spärlich, weil auf dem Roque de los Muchachos die größte Sternwarte der westlichen Hemisphäre mit dem größten Teleskop der Welt steht.

Wandern, Klettern, Radfahren, Mountainbiking, Paragliding — der sportliche Tourist kann sich auf dem Eiland so richtig austoben.

Wer es gemächlicher angehen lassen will, findet eine Vielzahl von ausgewiesenen Wanderrouten. Sportlich geht es natürlich auch an Küsten zu, der Atlantik, selbst im Winter ist das Wasser 20 Grad warm, lädt zum Schwimmen, Segeln, und Surfen ein.

Doch die kleine Insel hat noch mehr zu bieten. Einen Blick auf die Hauptstadt Santa Cruz kann man prima vom Mirador de la Concepción bei Brena Alta werfen.

Die Haupteinkaufsstraße der Stadt, die Calle O’Daly, säumen kleine Geschäfte, Restaurants und Cafés. Sehenswert ist das Rathaus aus dem 16. Jahrhundert mit seiner hölzernen Kassettendecke und die „Santa Maria“ — ein Nachbau des Schiffs von Christoph Columbus.

La Palma hat viele Orte und kleine Besonderheiten, die es zu entdecken lohnt. Wie das Tabak-Museum in Brena Alta im Osten der Insel. Oder die künstlerisch gestalteten Hausfassaden von Los Llanos im Westen.

Im kleinen Las Manchas gibt es neben einem Wein-Museum einen wunderschönen Platz: La Glorieta. Den Boden bedeckt ein farbenfrohes Mosaik, das Luis Morera, ein bekannter Künstler von La Palma, geschaffen hat. Es zeigt die Fauna und Flora der Insel. Im Süden bei Fuencaliente gibt es neben einem alten Leuchtturm Salinen. Inmitten von Vulkangestein liegen die Becken, aus denen Meersalz, unter anderem das Flor de Sal, gewonnen wird.

Bei Fuencaliente ist auch der Vulkan Teneguía, der unter Beobachtung steht, weil er nicht erloschen ist. Er spuckte von Oktober bis November 1971 Lava, die ins Meer floss und neues Land schuf. Eine gute Aussicht auf den Teneguía erhält man vom Vulkan San Antonio.

Dort kann man sich, bevor es über die Vulkanroute in zwei Stunden hinab zu den Salinen geht, im Casa del Volcán stärken. Gereicht werden Spezialitäten wie warme Blutwurst, die geschmacklich ein bisschen an Lebkuchen erinnert, Fisch und Fleisch mit roter und grüner Mojo-Sauce.

Und dazu gibt es, natürlich, Landwein der Insel.

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