Ins Land der Träume: USA-Reisen liegen weiter im Trend

Los Angeles (dpa/tmn) - Die USA sind für viele Deutsche nach wie vor eine Traumdestination - und bleiben das beliebteste Fernreiseziel der Bundesbürger. In diesem Jahr könnte sogar die Zwei-Millionen-Marke wieder geknackt werden.

Es kommt einer Revolution gleich: 236 Jahre hatten es die USA nicht für nötig gehalten, ihre Sehenswürdigkeiten im Ausland unter einem Dach zu vermarkten. Doch auf der Tourismusmesse Pow Wow in Los Angeles haben die Verantwortlichen von Brand USA ihre erste gemeinsame Werbekampagne vorgestellt. Im Sommer soll es auch in Deutschland Fernsehspots, Zeitungsanzeigen und Social-Media-Aktivitäten geben.

Dabei sind die Vereinigten Staaten ohnehin nach wie vor das beliebteste Fernreiseziel der Bundesbürger. Rund 1,82 Millionen Deutsche besuchten die USA im vergangenen Jahr, das ist ein Plus von 100 000 Gästen gegenüber 2010. „Doch die Kampagne kommt auch für Deutschland zur rechten Zeit“, glaubt Tilo Krause-Duenow, Geschäftsführer von Canusa Touristik aus Hamburg. „Wir haben mehrere Jahre Wachstum bei den USA-Reisenden hinter uns - aber es gibt auch noch viel Potenzial.“ So könne vielleicht schon 2012 die Marke von 2 Millionen deutschen USA-Besuchern geknackt werden, an der man zuletzt vor der Jahrtausendwende kratzte.

Andere Reiseveranstalter stoßen in das gleiche Horn. „2011 war in Sachen USA-Reisen aus Deutschland bereits ein gutes Jahr, 2012 wird noch besser“, ist Sascha Büsseler, Produktchef Nordamerika bei Thomas Cook, überzeugt. Bei Tui gibt man sich gar richtig euphorisch: „Die Buchungen für die USA liegen für den Sommer um 50 Prozent über dem Vorjahr“, erklärt Steffen Boehnke, der für den Fernreisebereich verantwortlich ist. „Das hat alle unsere Erwartungen übertroffen.“

Beim deutschen Marktführer gibt es dafür sicherlich einige hausgemachte Gründe: „Wir haben unser Portfolio massiv ausgebaut“, sagt Nordamerika-Produktleiterin Antje Perret. So habe Tui die Anzahl der buchbaren Hotels in den Vereinigten Staaten von 450 auf 1150 erhöht. Doch die Gründe für den Erfolg liegen auch in der Destination USA selbst. „Einer der Hauptursachen für die Beliebtheit ist sicher die große Vielfalt, die die USA Touristen bieten“, sagt Rita Hille, Präsidentin des Visit-USA-Committees (VUSA) in Deutschland: „Große Städte, weites Land, Natur, Regenwald, Strände - all das haben die USA zu bieten.“

Auch von Sicherheitsvorkehrungen und Einreisevorschriften lassen sich die Deutschen nicht abschrecken. „Vor drei oder vier Jahren hatten wir hier extrem viele Beschwerden, doch es hat sich vieles verbessert“, ist Canusa-Chef Krause-Duenow überzeugt. „Das ist kein Hindernis mehr“, glaubt auch Steffen Boehnke von Tui.

Die Lieblingsziele der Deutschen haben sich in den vergangenen Jahren unterdessen wenig verändert. „Florida, New York und der Südwesten“, nennt Perret die Rangliste deutscher Urlauber. „In New York beobachten wir derzeit einen richtigen Boom“, berichtet Thomas-Cook-Mann Büsseler, „dort könnten wir teilweise jedes Bett dreimal verkaufen.“ Und auch Perret würde eine größere Bettenanzahl in Big Apple begrüßen - „zumal die Reiselust der Amerikaner selbst gerade wieder anzieht“, wie sie beobachtet hat.

Egal ob New York, L.A. oder North Dakota: ein Pauschalreiseziel waren die USA noch nie. Doch während früher vor allem Busrundreisen oder auch vorgefertigte Mietwagentouren im Trend lagen, sind heute Mietwagen und Camper gefragt. „Jeder, der schon einmal in den USA war, sieht, wie einfach eine Tour auf eigene Faust ist“, erklärt Hille. „Der Trend geht hin zu individuellen Touren“, sagt Thomas-Cook-Manager Büsseler. Die Reisenden buchen separat Hotels, Flüge, Mietwagen.

Müssen die Deutschen in den kommenden Monaten mehr für ihre USA-Reise auf den Tisch legen? Hier sind sich alle Reiseanbieter einig. „Bei Flügen wird es teilweise eine merkliche Erhöhung geben“, sagt Büsseler. Bei Hotels und Mietwagen werde sich wenig bewegen - unter dem Strich: eine moderate Preiserhöhung sei zu erwarten. Ähnlich kalkuliert auch Krause-Duenow - unter der Voraussetzung, dass der US-Dollar keinen größeren Schwankungen unterliegt. Alles in allem: Beste Voraussetzungen für eine Reise in das Land der Träume.

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