Eine Stadt für viele Kulissen: Schon Skywalker liebte Sevilla

Sevilla (dpa/tmn) - Die andalusische Hauptstadt Sevilla war schon mehrfach Kulisse großer Hollywood-Produktionen. Ein Spaziergang entlang der Film-Drehorte führt zu den schönsten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Tom Cruise wird man dabei aber nicht begegnen.

Hollywood-Regisseure scheinen Sevilla als Drehort für ihre Filme zu lieben. Zum einen wegen der vielen Sonnenstunden: Selbst im Winter herrschen hier oft Temperaturen bis zu 20 Grad, auch wenn es ab und zu regnet und nachts frisch werden kann. Aber auch, weil in kaum einer anderen Stadt die maurischen Einflüsse noch heute so sichtbar und die historischen Gebäude so gut erhalten sind. Mal stellt Sevilla in Filmen das Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge dar, mal einen fernen Planeten, mal Kairo und mal einfach nur sich selbst. Es lohnt sich, all diese Facetten auf den Spuren der Blockbuster zu entdecken.

Star Wars Episode II: Nur 48 Sekunden dauert die Szene in „Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger“, die Regisseur George Lucas in Sevilla drehte. Aber das reichte aus, um die Plaza de España weltweit bekannt zu machen. Im Film schreiten Senatorin Amidala (Natalie Portman) und Anakin Skywalker (Hayden Christensen) über eine Fußgängerbrücke und durch einen lichtdurchfluteten Säulengang, der in Wahrheit mitten in Sevilla steht. Genaugenommen am Rande des Parque de María Luisa.

Ein Kanal und ein halbrunder Klinkerbau mit zwei Türmen umrahmen den Platz. Auch wenn das Gebäude im Film digital leicht verändert wurde, erinnert es mit seinen verspielten Säulen und Kuppeln und den verschnörkelten Kachelornamenten auch in der Realität an eine ferne Welt.

Kingdom of Heaven: Deutlich öfter und länger als 48 Sekunden ist dagegen der Königspalast Real Alcázar im Monumentalfilm „Königreich der Himmel“ zu sehen: Dort drehte Regisseur Ridley Scott alle Szenen, die im Palast des Königs von Jerusalem zur Zeit der Kreuzzüge spielen. Für die Dreharbeiten wurden die Innenhöfe und Räume des Prachtbaus im Herzen Sevillas aufwendig möbliert und mit Kerzen, Pflanzen und Vorhängen dekoriert.

Lawrence von Arabien: Regisseur David Lean drehte große Teile seines Klassikers „Lawrence von Arabien“ aus dem Jahr 1962 in Sevilla: So befindet sich der Offiziersclub nicht - wie im Film behauptet - in Kairo, sondern im spanischen Pavillon an der „Plaza de España“. Dort, wo auch „Star Wars II“ gedreht wurde. Der Innenhof des Offiziersclubs ist in Wahrheit der Innenhof des Luxushotels „Alfonso XIII“. Das Hotel wurde gerade aufwendig renoviert, ohne seinen opulenten Stil mit edlen Holzvertäfelungen, Marmor und schweren Polstermöbeln aufzugeben.

Knight and Day: Ein mittelmäßiger Hollywood-Streifen mit Szenen aus Sevilla lief 2010 in den deutschen Kinos: die Action-Komödie „Knight und Day“ mit Tom Cruise und Cameron Diaz. Sehr genau nahm es Regisseur James Mangold dabei nicht mit den Drehorten. So lebt der Gangsterboss im Film in einem wunderschönen Adelspalast, der Casa de Pilatos. Das Gebäude kann heute von Besuchern besichtigt werden. Auch hier zieren maurische Fliesen die Wände. Die Innenhöfe mit Brunnen, Arkaden und Säulengängen ähneln stark denen im Königlichen Alcázar.

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