Blasen ade? - Hersteller passen Skischuhe immer besser an

München (dpa/tmn) - Sie sind etwas für Skifahrer, die sich im Winter die Pisten runterstürzen: individuell an den Fuß angepasste Schuhe. Das kommt gut an, berichten die Hersteller auf der Sportmesse Ispo in München.

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Sie erweitern daher das Sortiment.

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Eigentlich müsste das Problem gelöst sein: Mit Hilfe von individuell anpassbaren Innen- und Außenschuhen zum Skifahren sollten Schwielen und Blasen beim Wintersport keine Rolle mehr spielen. So ist es aber nicht immer. Daher bieten manche Hersteller nun auch noch Möglichkeiten an, den unter Einsatz von Wärme geformten Schuh zusätzlich gegen Druckstellen aufzurüsten.

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Die individuell anpassbaren Schuhe sind fast schon Standard - quasi jeder große Hersteller hat Modelle mit der Technologie im Programm. Und das Sortiment wird ständig erweitert, wie sich auf der Sportartikelmesse Ispo in München (5. bis 8. Februar) zeigt.

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Head hat für einige seiner Schuhe ein neues Kunststoffmaterial entwickelt, mit dem die Schale in wenigen Minuten jedem Fuß perfekt angepasst wird. Diese Modelle tragen den Namenszusatz Evo. Atomic bietet seinen anpassungsfähigen Schuh Hawx mit sogenanntem Memory Fit ab der Saison 2015/16 auch in einer breiteren, 102 Millimeter weiten Passform an.

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Salomon nutzt die Technologie bei weiteren Modellen im Sortiment und bearbeitet erstmals einen Innenschuh fürs Nordic Walking auf diese Weise. Bei den anderen Modellen werden sowohl der Innen- als auch der Außenschuh unter Einwirkung von Hitze konfiguriert. Erst wird die weiche Einlage in einem Spezialofen auf 80 Grad erhitzt. Der Sportler steigt in den noch warmen Innenschuh und dann damit in die Außenschale. Innerhalb von Minuten kühlt das Material ab und passt sich dabei den Konturen des Fußes an. Sogar die harte Außenschale kann sich um bis zu vier Millimeter ausdehnen, erklärt ein Unternehmensvertreter auf der Ispo.

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Aber das besondere Neue ist hier: Der innere Teil wird bereits in der Produktion in besonderer Weise vorgeformt. Es gibt eine Ausbuchtung an der Stelle, wo der Knöchel sitzt - eine besonders reizbare Hautregion. Ebenfalls so vorgeformt ist diese Partie mit Microcell-Material beim Modell Cochise Pro 130 für Freerider von Tecnica. Wem das Anpassen des Innenschuhs nicht reicht, bekommt bei diesem Modell an den für Druckstellen kritischen Stellen um den Knöchel bis hin zum Mittelfuß zusätzlich Pads für extra Schutz. Oder ein Spezialist fräst an dieser Stelle Material ab.

Das ist aber laut Unternehmen nur etwas für Problemfüße. 90 Prozent der Sportler bräuchten gar keine Anpassung - weder durch Hitze noch durch den Spezialisten im zweiten Gang.

Den Knöchelbereich schützt auch Nordica besonders: Der neue Rennschuh Dobermann GP hat an diesen Stellen spezielle Polster aus Naturkork-Granulat, das mit Paraffin getränkt ist. Auch diese Innenschuhe werden erhitzt und schmiegen sich passgenau an den Fuß an.

Wer sich nicht den ganzen Innenfuß individuell anpassen lässt, kann sich zumindest eine Einlegesohle beim Schuster anfertigen lassen. Das eignet sich auch für Skifahrer, die ihre Ausrüstung nur ausleihen. „Für mich ist die angepasste Innensohle ein Muss“, sagt Alexander Dillig vom Deutschen Skilehrerverband.

Angepasste Innenschuhe hin oder her - das löst das Problem vieler Skifahrer nicht, dass sie die falschen Schuhe tragen. „Ich schätze, dass 50 bis 75 Prozent der Skifahrer in zu großen Schuhen unterwegs sind“, sagt Dillig. „Die Skischuhe haben eine recht harte Schale. Eine größere Größe ist einstweilen einfach komfortabler.“ Aber eben nicht gut für den Fuß. Ein Hinweis darauf zeigt der Verschluss: Wer die Schnallen auf den letzten beiden Rastern schließt, trage in der Regel zu große Schuhe.

Dillig rät zu einem Trick beim Anprobieren: Wer bei offenem Schuh mit den Zehenspitzen vorne fast im Schuh anstößt, hat die richtige Größe gewählt. „Werden die Schnallen dann fixiert, wird der Fuß mit nach hinten gezogen, und er hat mehr Platz.“

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