Auf der Spur von Piet Mondrian durch Winterswijk

Winterswijk (dpa/tmn) - Vor 70 Jahren starb Piet Mondrian. Den frühen Werken des niederländischen Meisters der Moderne widmet sich das Museum „Villa Mondriaan“ in Winterswijk. Auf einem Rundweg durch die Kleinstadt entdecken Besucher außerdem die Motive des Künstlers.

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Rauten und Rechtecke, Quadrate und schwarze Linien - alles das, was Piet Mondrians Bilder weltweit berühmt machte, ist in der „Villa Mondriaan“ nicht zu sehen. Das Museum in der niederländischen Kleinstadt Winterswijk blickt stattdessen auf die frühen Jahre des niederländischen Meisters der Moderne.

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„Im Alter von acht Jahren lief der kleine Piet zum ersten Mal durch die Straßen und Gassen von Winterswijk“, erzählt Klara Scheuren, Juniordirektorin des Museums. Familie Mondriaan - Vater, Mutter und vier Kinder - war gerade aus Amersfoort umgezogen in das Achterhoek, die hinterste Ecke der Niederlande.

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Die weiße Villa der Lehrerfamilie und ihre Nachbargebäude bilden seit Mai 2013 das Museum „Villa Mondriaan“. „Unter den kleinen Museen der Niederlande sind wir ein Juwel, das noch entdeckt werden will“, meint Museumsdirektorin Anne Kremers. Viele der Zeichnungen und Gemälde stammen als Dauerleihgaben aus dem Gemeentemuseum in Den Haag. Abzüge von Fotografien, die Mondrian in seinen Ateliers zeigen, stammen aus der Fotosammlung Ria Fiolet. Weitere Werke sind vorübergehende Leihgaben etwa aus dem Amsterdamer Rijksmuseum, von Galerien und privaten Sammlern.

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Mehr als 50 frühe Werke des 1872 in Amersfoort geborenen und 1944 in New York gestorbenen Künstlers werden in den Ausstellungsräumen präsentiert. Aus der Schaffenszeit zwischen 1886 und 1908 zeigen sie beispielhaft die frühe Entwicklung Mondrians von der gegenständlichen zur abstrakten Kunst. Der Wandel des Künstlers ist auch an seinem Namen festzumachen: Bis April 1912 nannte er sich Mondriaan, danach ließ er einen Buchstaben wegfallen und schrieb sich fortan Mondrian.

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Beim Rundgang durch die Ausstellungsräume stoppt Scheuren am Gemälde „Frauen mit Kind vor Bauernhof“, das um 1894 bei Winterswijk entstand. „Schon hier wird deutlich, dass sich die Mauern und Dächer des Gehöfts aus einzelnen, rechteckigen Farbflächen zusammensetzen. Es sind Mondrians erste Schritte auf dem Weg zu Abstraktion.“

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Noch mehr über Mondrian erfahren Besucher beim Rundgang durch die 30 000 Einwohner zählende Kleinstadt. Unter dem Motto „Auf den Spuren Mondrians“ führt der Weg zu einigen Stätten, die der junge Künstler in Zeichnungen und Gemälden festhielt.

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Von der „Villa Mondriaan“ sind es nur wenige hundert Meter bis zur verwinkelten Nieuwstraat und dem Quartier Lappenbrink. Es war die Ecke der kleinen Geschäftsleute und der Textilarbeiter. Mindestens fünf Mal, so erfahren die Besucher bei dem geführten Rundgang, hielt Mondrian den Lappenbrink aus verschiedenen Blickwinkeln fest. Im Stadtpark Scholtenbrug schauen die Besucher durch den Mondrian-Rahmen auf den historischen Ortskern von Winterswijk, der vom Turm der Jakobskirche überragt wird. Mondrian schuf aus diesem Blickwinkel 1899 das Gemälde „Gezicht op Winterswijk“.

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