Mopsfledermäuse legen Sauschwänzlebahn lahm

Blumberg (dpa/tmn) - Die süddeutsche Touristenattraktion „Sauschwänzlebahn“ soll im Winter im Lokschuppen bleiben. Fledermäuse haben sich auf der ungewöhnlichen Bahnstrecke eingenistet und brauchen ihre Ruhe.

Rotes Signal: Eine vom Aussterben bedrohte Fledermausart hat die bei Touristen beliebte Sauschwänzlebahn in Baden-Württemberg vorübergehend gestoppt. Mopsfledermäuse hätten sich in den Tunnel auf der Strecke eingenistet, so die Betreibergesellschaft in Blumberg, nahe der Schweizer Grenze bei Schaffhausen.

Die Naturschutzbehörde des Landratsamts hatte zum Erhalt der seltenen Art die Notbremse gezogen und den Fahrbetrieb untersagt. Gegen die Anordnung der Behörde werde man gerichtlich vorgehen, sagte Christian Brinkmann, Geschäftsführer der Sauschwänzlebahn. Ein entsprechender Antrag sei bereits eingereicht worden.

Vorerst auf Eis gelegt sind vier Fahrten der beliebten Bahn in diesem Winter. Bisher verkehrte die Bahn nur im Sommer und wollte nun erstmals Winterfahrten anbieten. Die seltenen Tiere hängen laut Behörde in den längeren der sechs unbeleuchteten Tunneln auf der Strecke der Sauschwänzlebahn zwischen Blumberg und Weizen, um dort ihren Winterschlaf zu verbringen. Der Betrieb im Sommer ist jedoch nicht gefährdet. Die Schonzeit für die Fledermäuse endet am 31. März.

Die Sauschwänzlebahn ist Bestandteil der Wutachtalbahn. Diese wurde im mittleren Abschnitt bei Blumberg in mehreren Kehren gebaut, um Steigungen leichter befahren zu können. Die Kehren sehen auf der Landkarte wir Ringelschwänze eines Schweins aussehen, was zum volkstümlichen Namen Sauschwänzlebahn führte.

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