Fahrplan-Wechsel: Das kommt auf Bahn-Kunden zu

Berlin (dpa) - Die Bahn stellt am Sonntag (12. Dezember) ihre Fahrpläne um. Damit will sich das Unternehmen auch gegen ein erneutes Winterchaos wappnen. Es gibt auch eine Preiserhöhung zum Jahresende.

Doch die trifft diesmal nicht alle Fahrgäste.

Ticketpreise: Für die Kunden ist es ungewohnt: An diesem Sonntag ist Fahrplanwechsel bei der Bahn, und die Tickets werden nicht teurer - zumindest im Fernverkehr. Nach diversen Problemen mit der Technik verzichtet der bundeseigene Konzern in seinen ICE und Intercity erstmals seit acht Jahren auf die übliche Preiserhöhung. In Regionalzügen werden jedoch im Schnitt 1,9 Prozent mehr verlangt. Mit der Umstellung der Fahrpläne rüstet sich die Bahn auch für den Winter. Neuen Ärger bei frierenden Fahrgästen will sie tunlichst vermeiden.

Dass Bahnchef Rüdiger Grube im Herbst entschied, der Kundschaft die unpopuläre Preisanhebung wenigstens teilweise zu ersparen, dürfte er nicht bereuen. Denn Verspätungen wegen zugewehter Weichen oder schneebeladener Bäume nerven schon wieder Zehntausende von Reisenden quer durch die Republik. Und auch die Erinnerung an die sommerliche Hitzewelle, als Klimaanlagen in mehreren Hochgeschwindigkeitszügen schlappmachten, ist bei vielen noch wach.

Winter-Änderungen im ICE-Verkehr: Der Fahrplanwechsel bringt dazu weitere Änderungen speziell für die Winterwochen bis ins Frühjahr. Das soll einen Puffer in der ohnehin dezimierten ICE-Flotte schaffen, damit bei Ausfällen Züge in Reserve sind. Dafür sollen auf weniger genutzten ICE-Strecken auch Intercity-Züge fahren und mancher ICE in Zeiten mit schwächerer Nachfrage nur mit einem statt zwei Zugteilen rollen. Auf der Linie Bremen-Hannover-München geht es auf bestimmten Verbindungen nicht wie gewohnt direkt ans Ziel, sondern die Reisenden müssen umsteigen.

Besseres Informationsangebot: Die Bahn verbessert ebenfalls das Informationsangebot auf ihrer Internetseite. Bekannte Störungen, Verspätungen oder Zugausfälle werden in der Fahrplanauskunft nun schon zwei Stunden vor Abfahrt des jeweiligen Zuges angezeigt, teilte die Deutsche Bahn mit. Bislang wurden diese Informationen erst mit der geplanten Abfahrtszeit des Zuges sichtbar. Zudem finden Reisende Hinweise zu Baustellen künftig auch direkt neben den betroffene Zügen in der Fahrplanauskunft. Darüber hinaus können Reisende nun auch Online-Tickets für Fahrten in Nah- und Fernverkehrszügen der Bahn buchen, die kürzer als 50 Kilometer sind. Außerdem lassen sich Geschenkgutscheine der Bahn neuerdings online einlösen. Bislang war das nur in Reisezentren und Agenturen möglich.

Eine weitere Neuerung betrifft Umsteigeverbindungen: Mit der Funktion „Umsteigezeit anpassen“ können Bahnfahrer künftig ihren Reiseverlauf individuell bestimmen. Für jede Teilstrecke werden mehrere Alternativen zur An- oder Weiterreise angeboten, die nach verschiedenen Kriterien gefiltert werden können. So haben Reisende zum Beispiel die Möglichkeit, einen Zeitpuffer oder einen Zwischenstopp einzuplanen.

Fahrgastrechte-Formular: Das bei allen Bahnen gültige Formular, um bei großen Verspätungen eine Entschädigung zu beantragen, wird einfacher und kürzer. So müssen Daten zur genutzten Fahrkarte nicht mehr eingetragen werden. Ab einer Stunde Verspätung gibt es 25 Prozent des Preises zurück, ab zwei Stunden Verspätung die Hälfte.

„Quer-durchs-Land-Ticket“: Damit können bis zu fünf Reisende montags bis freitags einen Tag bundesweit Regionalzüge nutzen. Es kostet 42 Euro für die erste Person und je sechs Euro für bis zu vier weitere, also maximal 66 Euro. Eltern oder Großeltern können Kinder oder Enkel bis 14 Jahre gratis mitnehmen. Das Sonderticket war nach einem Test zwischenzeitlich eingestellt worden und wird nun wieder angeboten.

„Schönes-Wochenende-Ticket/Ländertickets“: Das Schönes-Wochenende-Ticket für gemeinsame Nahverkehrsfahrten von bis zu fünf Reisenden an Samstagen oder Sonntagen wird zwei Euro teurer. Im Internet und am Automaten kostet es künftig 39 Euro, am Schalter 41 Euro. Die Preise der unterschiedlichen Ländertickets werden um einen Euro erhöht.

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