ADAC-Tester bemängeln Rodelbahnen im Allgäu

München (dpa) - Rechtzeitig zum beginnenden Winter hat der ADAC seinen neuen Rodelbahntest vorgelegt - und stellt vielen Bahnen ein schlechtes Zeugnis aus. Gut ein Drittel fiel durch.

Haarscharf vorbei an ungesicherten Gräben, Bachläufen und Stacheldrahtzäunen - viele Winter-Rodelbahnen weisen nach einem ADAC-Test Sicherheitsmängel auf. Beim diesjährigen Rodelbahntest fielen sieben von 20 getesteten Bahnen in Deutschland mit der Note „mangelhaft“ durch - mehr als ein Drittel. So bekam etwa die Naturrodelbahn Grünten in Kranzegg im Oberallgäu die Note „mangelhaft“. Ein Kritikpunkt: Die Bahn endet unvermittelt auf einer abschüssigen Straße. Auch die Anlage „Maria-Trost-Weg“ im bayerischen Nesselwang wies erhebliche Gefahren für Schlittenfahrer auf. Diese Bahn zählte bereits beim Test 2011 zu den Schlusslichtern.

Der Schwerpunkt des Tests lag mit 80 Prozent auf der Sicherheit. „Es gab Bahnen, da war ein massiver Stacheldrahtzahn direkt neben der Rodelbahn, oder ein ungesichertes Geländer. Das geht wirklich gar nicht“, sagte Axel Arnold vom ADAC Südbayern.

Am besten schnitt die Rodelbahn Hirscheckblitz in Ramsau in Bayern ab. Die Gefahrenstellen seien gut gesichert und mit Warnungen versehen, urteilten die Tester. Auch die Hocheckbahn im bayerischen Oberaudorf bekam „sehr gut“. Sie hatte 2011 noch ein „mangelhaft“ erhalten und verbesserte sich nun auf die Bestnote. „Das ist wirklich das Positivbeispiel, sie haben sich die Kritik zu Herzen genommen. Die Gefahrenstellen sind effektiv abgesichert worden“, sagte Arnold.

Nachdem im vergangenen Jahr länderübergreifend Bahnen in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz untersucht worden sind, standen dieses Jahr Anlagen deutscher Betreiber im Fokus. Unter anderem wurden eine Bahn in Oberhof in Thüringen, zwei im Schwarzwald und eine im Harz getestet. 16 Bahnen lagen in Bayern. Während dabei acht Strecken in Oberbayern überwiegend positiv abschnitten, gab es bei den fünf im Allgäu begutachteten Bahnen noch erheblichen Verbesserungsbedarf. Die drei für Familien gut geeigneten Rodelbahnen im Bayerischen Wald seien demnach „zufriedenstellend“.

Untersuchte der ADAC früher vor allem Dienstleistungen und Produkte rund ums Auto wie Reifen oder Wertstätten, testet der Autoclub längst Dinge fernab des Asphalts von der Skipiste bis zum Badesee. Immerhin erreichten die Tester, die für den Rodelbahntest vom 1. Januar bis 22. Februar 2012 unterwegs waren, auf den Kufen Geschwindigkeiten wie im Auto: Mit bis zu 54 Stundenkilometern rasten sie die Berge hinunter.

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