Zu fest oder zu flüssig: Fallen beim Konfitüre-Kochen

Früchte und Zucker vermengen, ein paar Minuten kochen und fertig ist die Konfitüre. Doch so einfach ist das nicht immer.

Berlin. Da vergeht einem fast die Lust am Frühstück: Die Konfitüre fließt vom Brötchen und hinterlässt ihre klebrigen Spuren auf dem Teller und an den Händen. Schuld ist ein Fehler beim Einkochen.

„Wenn es nicht fest genug wird, dann haben die Früchte meist nicht genug Pektin drin“, erklärt Monika Wittkowski vom Netzwerk Haushalt. Pektine sind natürliche Bindemittel, die in Pflanzen vorkommen. In Himbeeren oder Erdbeeren etwa sind relativ wenig Pektine enthalten.

Wenn die Fruchtmasse beim Einkochen zu flüssig bleibt, gibt es eine einfache Lösung: „Ein bisschen nachkochen lassen“, rät Wittkowski. Statt den üblichen vier muss Himbeerkonfitüre vielleicht viereinhalb oder fünf Minuten kochen.

Alternativ macht auch etwas Zitronensaft die Masse fester. Ein Test zeigt, ob die Konfitüre am Ende fest genug ist: Nach dem Eintauchen und Herausziehen eines Löffels aus der Masse darf Konfitüre abfließen und abtropfen. Am Ende muss aber ein letzter Tropfen hängenbleiben. „Der Tropfen darf nicht abtropfen“, betont Wittkowski. Dann ist der Fruchtaufstrich gut.

Richtig schwierig wird es, wenn die Konfitüre nicht zu flüssig, sondern zu fest ist. Das liegt meist daran, dass die Masse zu lange gekocht hat, erklärte Wittkowski. Manchmal ist die Konfitüre noch mit etwas Wasser oder Orangensaft zu retten. Wenn das auch nicht mehr hilft, kann die Fruchtmasse anderweitig Verwendung finden, zum Beispiel in Plätzchen oder Kuchen.

Die regulären vier Minuten Kochzeit von Konfitüre zählt man erst ab dem Moment, wenn die Frucht-Zucker-Mischung im Topf zu sprudeln begonnen hat. Spätestens von da an sollten die Hobbyköche die Uhr stets im Blick behalten, damit die Masse nicht zu lange kocht. Wittkowski empfiehlt außerdem, einen möglichst großen Topf zu verwenden, damit auch beim Sprudeln nichts überkocht.

Monika Wittkowski, Netzwerk Haushalt

Die Gläser für den Fruchtaufstrich müssen steril sein. Denn sonst kann sich schnell Schimmel bilden. „Die Deckel mit kochendem Wasser übergießen“, riet Wittkowski. Die Gläser stellt sie in der Zeit zwischen Spülen und Einfüllen verkehrt herum: So gerät kein Dreck hinein. Damit ein Vakuum entstehen kann, müssen die Konfitüren-Köche die Gläser außerdem randvoll befüllen. „Dann halten die“, sagte Wittkowski.

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