Was im Auto erlaubt ist

Strafe: Es ist schon verboten, das Handy in die Hand zu nehmen, wenn der Motor läuft.

Düsseldorf. Auf dem Heimweg von der Arbeit sich schnell noch auf ein Feierabendgetränk verabreden, oder per SMS die Einkaufsliste mit der Liebsten durchgehen? Mit dem Handy am Ohr hinter dem Steuer zu sitzen, sei zu einer "regelrechten Unart" auf Deutschlands Straßen geworden, sagt Stefan Kronenberg, Sprecher der Polizei in Düsseldorf. "40 Euro zuzüglich rund 23 Euro Verwaltungsgebühr scheinen kaum jemanden abzuschrecken", sagt er.

In anderen europäischen Ländern dagegen kann der Telefon-Spaß schnell die Urlaubskasse sprengen: In Italien etwa kostet das Telefonieren während der Autofahrt bis zu 600 Euro. In einigen Ländern, wie England, haben die Verkehrshüter dagegen einen großen Ermessens-Spielraum. Je nach Situation kann das schnell dreistellige Pfund-Beträge, oder auch den Führerschein kosten. Da kommt man in Deutschland vergleichsweise billig davon.

"Viele wissen aber nicht, dass es dafür in Deutschland bereits verboten ist, das Handy in die Hand zu nehmen, wenn der Motor läuft", erklärt Kronenberg. Das gelte für das Telefonieren sowie für das Lesen oder Schreiben von Kurzmitteilungen und die Nutzung des Handys als Musikanlage oder als Navigationsgerät - mit der heutigen Technik durchaus üblich.

Und auch das Programmieren eines "echten" Navigationsgeräts ist zwar nicht ausdrücklich von der Straßenverkehrsordnung verboten. Jedoch zahlt die Versicherung im Fall eines Unfalls nichts, mit dem Argument der "groben Fahrlässigkeit". Ein Radio zu bedienen bleibt dagegen erlaubt.

"Es ist schwer, eine Grenze zu ziehen", sagt der Vize-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Hermann Benker. Seiner Meinung nach ist mit einer Freisprechanlage die nötige Konzentration gegeben. "Sonst müsste man auch irgendwann den Beifahrer verbieten."

Das Schauen und Tippen sowie die eingeschränkte Armfreiheit gefährde hingegen die Sicherheit aller. Eine rechtliche Grauzone ist daher auch die Benutzung eines - erlaubten - Headsets, einer Variante zur festinstallierten Freisprechanlage, sagt ADAC-Sprecher Christian Buric.

Das Telefonieren ist hier nur erlaubt, wenn das Handy mit Hilfe einer Halterung im Wagen befestigt ist.

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