Verbraucherschützer finden kaum Schnäppchen beim Amazon "Prime-Day"

Düsseldorf. Amazon wirbt aktuell mit dem „Prime-Day“, laut dem Internet-Kaufhaus „die größte Angebotsaktion aller Zeiten“. Die Verbraucherzentrale hat sich die Aktion angeschaut und kommt zu dem Schluss, dass die „Schnäppchen“ nicht so gut sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen.

Verbraucherschützer finden kaum Schnäppchen beim Amazon "Prime-Day"
Foto: dpa

Der Internet-Händler nutzt dafür einen Trick, der auch im stationären Handel bei Schnäppchen zum Einsatz kommt.

Amazon wirbt beim „Prime-Day“ mit Preisnachlässen von bis zu 70 Prozent, heißt es in der Pressemitteilung der Verbraucherzentrale. Aber: Amazon errechne den Rabatt mit der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) des Herstellers. Diese UVP wird aber nur bei wenigen Produkten wirklich durchgesetzt, der „Straßenpreis“ ist schon bei Verkaufsstart teils deutlich drunter. „Diese als Mondpreis verrufene Orientierung nutzen Händler meist nur, um sie gleich wieder durchzustreichen und durch billigere Preise zu ersetzen“, heißt es von der Verbraucherzentrale.

Bei Stichproben fanden die Mitarbeiter der Vebrruacherzentrale nur wenige Schnäppchen: Verglichen mit dem üblichen Preis schrumpfe der Rabatt von 50 auf unter 20 Prozent. „Solche Marktschreier-Methoden passen eher zu einem Abverkauf von Ladenhütern denn zum Aufruf begehrter Shopping-Hits“, schreiben die Verbraucherschützen. Dazu käme, dass das „Technik“-Schnäppchen immer mal wieder veraltet sei und Amazon selbst einen Hinweis „Für diesen Artikel ist ein neueres Modell vorhanden“ anfügt.

Deshalb sollten Käufer sich nicht unter Zeitdruck setzen lassen, raten die Verbraucherschützer aus Düsseldorf „Trotz des Rummels und Zeitdrucks sollten Interessenten jedes Prime-Day-Angebot vor dem Kauf genau überprüfen - mit kostenlosen Preissuchmaschinen.“ Wer übereilt zugeschlagen hat und im Anschluss ein günstigeres Schnäppchen findet, sollte versuchen, das vermeintliche Schnäppchen zurück zu geben, Amazon gewährt ein 30-tägiges Rückgaberecht. Wer länger Kunde bei Amazon bleiben möchte, sollte das Rückgaberecht nicht zu oft nutzen, warnt die Verbraucherzentrale: Wer zu oft zurückschickt und auffällt, dem kann Amazon das Konto kündigen.

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