Ungeliebte Sporen: Was hilft gegen Schimmelbildung?

Baumängel und falsches Lüften sind oft die Ursache für Schimmel. Ein Sachverständiger kann helfen, die Gründe zu finden.

<strong>Düsseldorf. Schimmel ist eklig und kann überall lauern: An Wänden, in Ecken, hinter Heizungen oder in Badezimmern. Auch wenn die Sporen des Pilzes normalerweise harmlos sind, kann eine zu hohe Konzentration zu gesundheitlichen Problemen führen. "Allergien wie Asthma sind am häufigsten", sagt Rolf Buschmann von der Verbraucherzentrale NRW. Wie sich eine Allergie zeigt, kann ganz unterschiedlich sein: Schnupfen, Niesen, gerötete Augen und Hautausschlag. Auch Kopfschmerzen, Husten, Reizungen der Hals- und Nasenschleimhaut sowie Müdigkeit sind möglich.

Welche Ursachen hat Schimmel?

"Das können bauliche Gründe wie Risse, fehlerhaft durchgeführte Sanierungen oder Rohrbrüche sein. Aber auch unzureichendes und falsches Lüften", sagt Buschmann. Um den Sporen also erst gar keine Möglichkeit zur Vermehrung zu geben, müssen feuchte Stellen vermieden und beseitigt werden. Durch schlechte Wärmedämmung kann Feuchtigkeit durch die Wände eindringen, und Schimmel kann sich einnisten. Auch in Hohlräumen - zum Beispiel in ausgebauten Dächern - bildet sich oft Schimmel. Hier kann sich Kondensat bilden, indem feuchtwarme Luft an undichten Stellen in den Hohlraum strömt und dort abkühlt. Der häufigste Grund für Schimmel ist aber ein zu geringer Luftaustausch. Dabei kann nur durch richtiges Lüften die Feuchte aus den Räumen entweichen. Wie lange die Fenster geöffnet werden müssen, entscheidet die Jahreszeit. Im Oktober sollten es nicht mehr als 15 Minuten am Stück, im November acht bis zehn Minuten sein. Von Dezember bis Februar verkürzt sich die Lüftungsdauer auf vier bis sechs Minuten. Wie feucht es tatsächlich ist, lässt sich mit einem Hygrometer prüfen. Bei der Umweltberatung der Verbraucherzentrale kann man sich einen solchen ausleihen oder aber im Handel kaufen. Der Vorteil ist, dass man weiß, wann gelüftet werden muss. Buschmann: "50 bis 60 Prozent Luftfeuchte sind normal, Räume mit über 70 Prozent sind viel zu feucht und müssen dringend gelüftet werden." Denn kalte Luft, die sich erwärmt, entzieht den Räumen die Feuchtigkeit - auch im Winter.

Was tun, wenn Schimmel da ist?

Ist der Pilz bereits oberflächlich zu erkennen, muss sofort gehandelt werden. "Ein Sachverständiger kann helfen, die Ursache zu finden und die Pilzart zu bestimmen", rät Buschmann. Erst wenn die Gründe bekannt sind, sollte der befallene Bereich saniert werden. In jedem Fall muss aber die Ursache bekämpft werden. Sind große Flächen betroffen, lohnt es sich, Raumluft, Hausstaub und befallene Materialien in einem Labor untersuchen zu lassen. Nur so kann das gesundheitliche Risiko genau eingeschätzt werden. Hilfe bietet auch die Verbraucherzentrale an. Meist kann man den Pilz mit Chemikalien entfernen, aber erst den Fachmann fragen.

Schimmel in der Mietwohnung

Entdeckt ein Mieter in seiner Wohnung Schimmel, muss er sich sofort mit seinem Vermieter in Verbindung setzen. Entweder kann der Mieter einen Sachverständigen selbst zu Rate ziehen oder aber den Vermieter bitten, sich darum zu kümmern. Die Kosten für Experten und die Behebung des Schimmels übernimmt derjenige, der Schuld am Befall ist. Entsteht immer wieder Schimmel, der die Gesundheit auf Dauer gefährdet, hat der Mieter das Recht zu einer so genannten außerordentlichen, das heißt fristlosen, Kündigung. "Allerdings ist dafür ein medizinisches Gutachten nötig", so Theiner.

Tipps zum richtigen Lüften und Heizen

Luftaustausch: Drei- bis viermal täglich bei weit geöffneten Fen-stern sollte die abgestandene Innenluft herausgelassen werden, mindestens aber morgens und abends. Bei längerer Abwesenheit kann eine mechanische Lüftungsanlage für ausreichende Feuchtigkeitsabfuhr sorgen. Wenn größere Dampfmengen, zum Beispiel beim Kochen, Duschen oder Baden, entstanden sind, sofort lüften. Bei fensterlosen Badezimmern ist darauf zu achten, dass die eingebaute Schachtlüftung einwandfrei funktioniert. Durchzug: Lüften Sie möglichst so, dass Durchzug entsteht und die Luft schnell ausgetauscht wird. Je nach Außentemperatur und Windstärke reichen schon wenige Minuten aus. Schließlich soll nur die warme, feuchte Luft gegen kühlere Außenluft ausgetauscht werden, ohne dass Wände, Decken und Möbel auskühlen. So bleibt in der Heizperiode auch der Energieverlust gering. Keller: Hier gelten andere Lüftungsregeln. Im Winter muss für Durchzug gesorgt werden, damit die trockene Außenluft die feuchte Innenluft verdrängt. Den Keller aber nur lüften, wenn die Wände wärmer sind als die Außenluft. Im Sommer die Kellerfenster und -türen am besten geschlossen halten, da sonst die warme Luft an den kühlen Kellerwänden kondensiert und die Räume feucht werden.

Heizen: Immer gleichmäßig heizen. Die Temperatur beträgt in Wohnräumen im Idealfall zwischen 19 und 21 Grad. Der Temperaturunterschied zwischen den Räumen sollte nicht mehr als fünf Grad sein.

Heizung: Wird die Wohnung verlassen, die Heizung nicht abstellen, sondern nur um etwa zwei bis drei Grad absenken. Die Heizkörper nicht mit Möbeln zustellen oder mit Vorhängen verdecken.

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