Studie: Hersteller erschweren Reparatur von Haushaltsgeräten

Düsseldorf. Haushaltsgeräte wie Föhne, Wasserkocher oder Rasierapparate lassen sich laut einer Studie oft kaum in Eigenregie reparieren, weil Anleitungen fehlen oder die Geräte beim Öffnen des Gehäuses zerstört werden.

Viele Haushaltsgeräte landen auf dem Müll, weil sie nicht mehr repariert werden können.

Viele Haushaltsgeräte landen auf dem Müll, weil sie nicht mehr repariert werden können.

Foto: Christian Charisius

Das stellte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen am Montag nach einer Umfrage bei 31 Herstellern fest; diese Hersteller repräsentierten 45 Marken. Viele Markenhersteller bauten „massive Hindernisse“ auf, kritisierten die Verbraucherschützer. Das schade nicht nur handwerklich begabten Käufern, sondern auch dem Wettbewerb auf dem Reparaturmarkt mit freien Anbietern.

Bei 19 von 26 Marken, für die Antworten vorliegen, würden Reparatur-Anleitungen nur an Vertragswerkstätten weitergegeben. Damit werde freien Werkstätten die Arbeit erschwert, so die Verbraucherzentrale.

Probleme bei der Öffnung der Geräte gibt es nach den eigenen Angaben der Hersteller vor allem bei Kleingeräten wie Föhnen, Bügeleisen oder Toastern. Zehn der befragten Firmen hätten gemeldet, „schwierig oder gar nicht zu öffnende Produkte“ im Sortiment zu haben. Ein bekannter Hersteller räumte ein, gleich fünf Produktgruppen, nämlich Föhne, Wasserkocher, Toaster, elektrische Zahnbürsten und Rasierapparate anzubieten, die nicht ohne Zerstörung geöffnet werden können. Obendrein liefert das Unternehmen für diese Produkte auch keine Ersatzteile. Eine Reparatur ist damit praktisch ausgeschlossen.

Die Hersteller würden ihr Vorgehen teils mit Gefahren bei selbstständigen Reparaturen begründen und auf Fachwissen der Vertragswerkstätten verweisen, sagte ein Sprecher der Verbraucherzentrale. Dennoch sollte man Bürgern und freien Werkstätten wenigstens die Möglichkeit für Reparaturen geben.

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