Strom: Wechsel schwer gemacht

Viele Kunden haben kein volles Sonderkündigungsrecht.

Düsseldorf. Strom wird teurer? Wechseln Sie doch einfach den Stromanbieter. Mit diesem Tipp reagierte Kartellamtspräsident Andreas Mundt auf die angekündigten Strompreiserhöhungen. Wie berichtet, planen mehr als 600 Stromversorger für 2013 Aufschläge von zwölf Prozent im Schnitt. Doch der Wechsel ist für viele gar nicht möglich. Zumindest, wenn der Anbieter ausdrücklich nur die Aufschläge bei Umlagen und Abgaben zur Förderung erneuerbarer Energien weiterreicht.

Betroffen sind alle Sonderverträge, also die jenseits der örtlichen Grundversorgung. Zwar enthalten viele Verträge eine Preisgarantie. Doch bei den meisten Stromanbietern gilt die nur noch eingeschränkt. „Es gibt kaum noch echte Preisgarantien“, bestätigt Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale NRW.

Stattdessen wird im Kleingedruckten ein Sonderkündigungsrecht ausgeschlossen, solange bei einer Preiserhöhung nur erhöhte Umlagen und Abgaben weitergereicht werden. „Wenn man eine solche Klausel im Vertrag hat, ist es schwierig, da wieder herauszukommen“, sagt Sieverding. Er rät deshalb, bei der Auswahl eines neuen Anbieters Laufzeiten von mehr als zwölf Monaten zu vermeiden. Auf ihrer Homepage geht die Verbraucherzentrale sogar noch weiter: Dort heißt es, dass man solche Preiserhöhungsklauseln insgesamt für unwirksam hält. Mehr Infos dazu sowie Musterbriefe für Widersprüche gibt’s im Netz:

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