So wird ihr Hund „winterfest“

Die Vierbeiner mögen Schnee. Jedoch sollte man zu ihrem Schutz einige Regeln beachten.

Frankfurt. Bei Schnee müssen sich nicht nur Zweibeiner umstellen und sich vor allem warm einpacken. Auch für Haustiere ist die weiße Pracht eine Herausforderung. Denn es ist dann nicht nur kalt: Auch das auf den Gehwegen und Straßen gestreute Salz kann den Pfoten schaden.

"Die meisten Hunde mögen Schnee sehr", sagt Astrid Behr vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte in Frankfurt. "Sie freuen sich regelrecht, wenn sie Schneeflocken sehen und beißen da gerne auch mal rein." Grundsätzlich sei dagegen auch nichts einzuwenden.

"Doch wenn die Tiere zu viel Schnee fressen, kann das blutige Magen-Darm-Entzündungen hervorrufen." So könne die Kälte des Schnees zu Schleimhautentzündungen führen. Auch Schmutz und Krankheitserreger in der in dieser Hinsicht eben nur vermeintlichen Pracht können Magen-Darm-Probleme verursachen. Daher wäre es ungeschickt, wenn der Halter seinen Hund durch das Werfen von Schneebällen auch noch animieren würde.

Auf die täglichen Spaziergänge sollte laut des Deutschen Tierschutzbundes gerade bei gesunden Hunden allerdings nicht verzichtet werden. "Für den Gassigang gilt: zügig gehen, damit der Hund in Bewegung bleibt", rät Präsident Wolfgang Apel. Sobald das Tier zittert, sollte die Runde abgebrochen werden. Bei kurzhaarigen und dünnen Hunden könne es sinnvoll sein, statt eines ausgedehnten Spaziergangs mehrere kürzere Runden zu drehen.

Probleme kann es durch Streusalz und Splitt geben. "Darauf sind Hundepfoten nicht von Natur aus vorbereitet", sagt Michaela Heck, Expertin für Tiergesundheit beim Deutschen Grünen Kreuz in Marburg. Salz mache die Sohlen spröde und rissig und könne zu Entzündungen führen. Auch scharfkantige Steinchen oder spitze Eisbrocken können die Ballen verletzen.

Deswegen empfehle es sich, die Hundepfoten nach dem Gassigehen mit lauwarmem Wasser zu waschen und zu säubern. "Außerdem sollte man die Ballen vor dem Spaziergang mit einer fetthaltigen Creme, Vaseline oder Melkfett eincremen", rät Heck.

Ist es schon zu Verletzungen oder Entzündungen gekommen, können Pfotenschuhe gute Dienste leisten, sagt Astrid Behr. Sie seien in verschiedenen Größen zu haben und könnten bei empfindlichen Pfoten auch vorbeugend helfen. "Die Schuhe sind kein modisches Accessoire, sondern können bei Verletzungen durchaus medizinisch sinnvoll sein." Daher müssen sie auch nicht unbedingt an allen vier Pfoten getragen werden, sondern können nur auf der betroffenen Seite zum Einsatz kommen.

Bei langhaarigen Hunden empfiehlt sich in den Wintermonaten außerdem ein Friseurbesuch. Dabei werden die Haare zwischen den Zehen geschoren. Damit lässt sich am besten verhindern, dass sich beim Spazierengehen Schneeklumpen an den Pfoten bilden, die beim Laufen schmerzen.

Und wie sieht es bei Katzen aus? "Eine bisher als "Stubentiger" gehaltene Katze bildet nicht genügend Unterwolle aus, um im Winter plötzlich zum ganztägigen Freigänger erklärt zu werden", erläutert Astrid Behr. Die Unterwolle bilde sich im Herbst nur bei Samtpfoten, die viel draußen unterwegs sind.

"Aber auch an Freigang gewöhnte Katzen benötigen immer ein warmes Plätzchen", so Behr. "Der freie Zugang zum Haus, zu einem Kellerraum oder einem Verschlag mit wärmenden Materialien muss gewährleistet sein." Splitt und Streusalz sind bei Katzen kein so großes Problem wie bei Hunden: "Katzen sind dem nicht so sehr ausgesetzt, da sie mehr in Gärten herumlaufen."

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