Pro Organspende

Ich bin für die Organspende, denn nach der Diagnose „Hirntod“ gebe ich nichts her, was ich jemals noch selbst brauchen könnte.

„Ja, ich gestatte, dass nach der ärztlichen Feststellung meines Todes meinem Körper Organe und Gewebe entnommen werden.“ Das werde ich auf meinem Organspendeausweis ankreuzen. Warum? Ins Nachdenken geriet ich, als eine junge Kollegin vor einiger Zeit beiläufig bemerkte, dass sie lediglich dank zweier gespendeter Organe lebe. Welch ein Glück!

Dass Organe nicht Menschen entnommen werden können, die tot sind, wie wir uns „tot“ gemeinhin vorstellen, war mir bald klar. Was „hirntot“ bedeutet, ließ ich mir von einer Neurochirurgin erklären. Fazit: Nach menschlichem Ermessen gebe ich bei einer selbstverständlich unter Vollnarkose durchgeführten Operation zwecks Organentnahme nichts her, was ich selbst jemals noch brauchen könnte.

Abschließende Frage an meinen Partner: Ob ihn die Vorstellung quäle, dass mein Herz vielleicht einmal im Körper eines anderen weiterschlägt? „Nein, das bist ja nicht du.“

Meine Entscheidung war gefallen.

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