Pilze: Ab in den Wald zum Sammeln

Die Saison dauert bis Ende Oktober an. Damit die Suche ein Erfolg wird, müssen einige Regeln beachtet werden.

Düsseldorf. Jetzt ist wieder die Zeit, in der Pilzsammler auf ihre Kosten kommen. Je nach Witterung wachsen bis Ende Oktober die meisten Pilze. Der Grund: Die Nächte sind wieder länger und das Klima für ihr Wachstum wird günstiger. Pilze mögen besonders Wärme, milden Regen und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Wann genau sie aus dem Boden schießen, kann allerdings nicht vorhergesagt werden, denn viele Pilze wachsen erst über Nacht.

Wer sich auf die Suche macht, muss allerdings einige Regeln beachten. "Vorsicht ist nicht nur bei der Auswahl der Arten geboten. Auch die richtige Ausrüstung, die Ernte, der Transport und die Lagerung müssen sorgfältig sein", sagt der geprüfte Pilzsachverständige Karl-Heinz Schmitz.

Bevor ein Sammler morgens in den Wald aufbricht, sollte er sich über das Wetter informieren. Denn der ideale Tag zum Sammeln ist ein bewölkter Tag, an dem keine Lichtreflexe durch Sonnenlicht die Suche erschweren. "In direktem Regen sollte man keine Pilze sammeln, weil sie dann durchnässt sind und die Haltbarkeit dadurch verringert wird", sagt Schmitz.

Zur Ausstattung gehört unbedingt ein stabiles, luftdurchlässiges Behältnis - der Klassiker ist der Korb. Hier liegen die Pilze locker-leicht und haben noch Luftkühlung. Von anderen Behältern rät Schmitz ab: "Im Netz werden die Pilze zusammengedrückt und in der Plastiktüte kann sich ein Wärme- oder Feuchtigkeitsstau bilden, der die Zersetzungsprozesse beschleunigt." Und das hat fatale Folgen, denn durchnässte Pilze verschimmeln unter der Einwirkung von Wärme besonders schnell.

Der Pilzexperte empfiehlt außerdem ein Messer mit integrierter Bürste und ein Tuch. So können die Pilze schon gut vorgereinigt in den Korb gelegt werden.

Sind die ersten Pilze gefunden, stellt sich Unerfahrenen die Frage: Wie entferne ich sie richtig aus dem Boden? Schmitz: "Den gesamten Fruchtkörper vorsichtig herausdrehen oder tief abschneiden. Auf keinen Fall aus dem Boden herausreißen." Das Herausdrehen eignet sich vor allem für dickstielige Steinpilze, weil dadurch nicht soviel Pilz im Boden bleibt. Die zurückbleibenden Löcher sollten mit etwas Erde oder Laub zugedeckt werden, damit das Pilzgeflecht nicht austrocknet.

Abschneiden sollte man nur die Pilze, die man auch wirklich kennt. "Sonst kann es leicht zu gefährlichen Verwechslungen mit Giftpilzen kommen, da wichtige Merkmale zum Bestimmen an der Stielbasis zu finden sind."

Wer zum ersten Mal nach Pilzen sucht, sollte nicht alle Arten sammeln und zusammen in einen Korb legen. Darunter könnten auch gefährliche Bruchstücke von Giftpilzen sein, die zwischen die Speisepilze geraten sind. Deshalb rät der Experte, Speisepilze und Pilze, die man nicht kennt, schon beim Sammeln getrennt aufzubewahren. Ein weiterer Tipp: "Es ist sinnvoll, ein Bestimmungsbuch mitzunehmen, um die Pilze schon vor Ort bestimmen zu können. Anschließend kann man die Pilze in einer Beratungsstelle überprüfen lassen."

Stehen lassen sollte man besser ganz junge, verwurmte, alte und angefaulte Pilze. "Was man am Gemüsestand nicht mehr kaufen würde, sollte man auch im Wald stehen lassen", so Schmitz. Und damit man von den Leckereien auch etwas hat, müssen sie richtig gelagert und zubereitet werden. Grundsätzlich gilt: Pilze nie roh essen, da viele Arten in diesem Zustand unbekömmlich oder giftig sind.

Am besten ist es, sie gleich nach dem Sammeln zuzubereiten. Erfolgt die Verarbeitung erst am nächsten Tag, müssen die Pilze kühl, trocken und auf einer Papierunterlage flach ausgebreitet werden. Den Kontakt mit Wasser sollte man meiden. Deshalb die Pilze nur ganz kurz unter fließendem Wasser abspülen.

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