Nebenjobs: Wenn das Taschengeld nicht reicht

Hundesitter, Komparse oder Zeitungsbote: Statt monatelang zu sparen, suchen sich viele Jugendliche nebenbei einen Job.

Nebenjobs: Wenn das Taschengeld nicht reicht
Foto: dpa (2)/Imago

Düsseldorf. Marika Reiter aus Düsseldorf versucht ihr Glück mit handgeschriebenen Zetteln, die sie in der Stadt aufhängt. Die 14-Jährige ist auf der Suche nach einem Nebenjob und möchte gern sechs bis zehn Euro pro Stunde verdienen. Seit fünf Jahren hat Marika Kontakt zu einer Agentur für Nebenrollen in Kino- und TV-Filmen. Die Aufträge sind aber zu unregelmäßig, weshalb sie eine weitere Aufgabe sucht. Auch wenn die Düsseldorferin gern ihr Taschengeld mit kleinen Jobs aufstockt, geht es ihr nicht allein um das Geld: „Jobs, die mir keinen Spaß bringen, mache ich nicht.“

Nebenjobs: Wenn das Taschengeld nicht reicht
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Knapp 28 Euro Taschengeld pro Monat bekommen Kinder und Jugendliche im Durchschnitt. Das hat die jüngste KidsVerbraucherAnalyse gezeigt, eine repräsentative Studie, die das Konsumverhalten von Kindern erfragt. Wem das nicht reicht, der hält oft nach einem Job Ausschau, der sich mit der Schule vereinbaren lässt und trotzdem gutes Geld bringt. Die Palette der Möglichkeiten ist groß. Und es muss nicht immer einer der Klassiker Babysitten, Hunde ausführen oder Nachhilfe sein, wie die folgenden Beispiele zeigen.

Marco Körber, Geschäftsführer der Casting-Agentur Producer’s Friend, hat viele junge Leute in seiner Kartei. Er vermittelt sie als Statisten oder für kleine Nebenrollen in Kino- und TV-Filmen, zum Beispiel für den Kino-Erfolg des Jahres 2013 „Fack ju, Göthe“ oder für den neuen Kinofilm von Matthias Schweighöfer. „Wir locken dabei nicht mit dem Spruch ,Hey Baby, ich bring dich groß raus’, sondern wir vermitteln kleine, realistische Rollen“, sagt Körber.

60 Euro bekomme ein Statist im Schnitt pro Drehtag, in einem Werbefilm wie etwa für den Disney Channel seien auch 75 Euro drin. „Wir wünschen uns, dass sich jemand bei uns nicht nur wegen des Geldes meldet, sondern ein Interesse für Film und Fernsehen mitbringt.“

Manche Traumjobs scheitern an den Arbeitszeiten oder den Versicherungsauflagen. Im Theater beispielsweise finden die meisten Aufführungen am Abend statt, auf dem Reiterhof oder in der Skatehalle scheuen potenzielle Arbeitgeber oft vor den Versicherungskosten und Aufsichtspflichten zurück. Und von ihren Lebensrettern und Strandwächtern erwartet die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ehrenamtliches Engagement und zahlt nur eine Aufwandsentschädigung.

Die Dauerbrenner Zeitungen austragen, Babysitten, Nachhilfe und Hunde ausführen sind vielleicht keine ausgefallene Tätigkeit, haben aber einige Vorteile: Die Jobs sind in nahezu jeder Stadt möglich, sie bieten ein regelmäßiges Einkommen, und wer Kinder und Hunde liebt, hat viel Freude dabei.

Es gibt viele verschiedene Wege, den passenden Schülerjob zu finden. Auf dem Internet-Portal www.schuelerjobs.de zum Beispiel werden deutschlandweit Jobs für Schüler angeboten. Sucht man einen Job in der Nähe, der zu den eigenen Vorlieben passt, lohnt es sich, persönlich auf die Pirsch zu gehen und nachzufragen.

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