Kundenkarte: Geringe Rabatte

Der Verbraucher spart wenig und gibt viele Daten preis.

Düsseldorf. Die modernen Jagdgebiete des Homo Sapiens sind Drogerien, Autovermietungen, Supermärkte, Tankstellen und viele andere Dienstleister, die ihre Kundschaft mit Kundenkarten an sich binden möchten und dafür Rabatte und Prämien versprechen. Mehrere Millionen solcher Kundenkarten stecken in den Portemonnaies der Deutschen. Laut Marktführer Payback werden 20 Millionen Payback-Karten genutzt, Tag für Tag etwa 1,5Millionen von ihnen eingesetzt.

Die Stiftung Warentest hat jüngst Kundenkarten unter die Lupe genommen und festgestellt, dass die regelmäßige Ersparnis mit Kundenkarten selten höher als drei Prozent liegt. Das Sparpotenzial sei abhängig vom Nutzen, sagt Nina Purtscher von Payback in München. "Wer Coupons geschickt einsetzt und Punkte-Wochen und Aktionen nutzt, kann im Jahr bis zu 200 Euro sparen." Diese Summe erreicht allerdings nur, wer konsequent in den Partner-Unternehmen einkauft. Neben der Kundenbindung versprechen sich die Unternehmen laut Verbraucherschützern, so mehr über ihre Kunden zu erfahren. Die Daten, so die Idee, können dazu genutzt werden, personalisierte Angebote zu unterbreiten.

Diese neue Form des Marketings stecke allerdings noch in den Kinderschuhen, so Oliver Götz, Juniorprofessor für Marketing an der Westfälische Wilhelms-Uni Münster.

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