Kräutertees: Heilmittel gegen viele Wehwehchen

Medizin: In Hausapotheken darf die Mischung nicht fehlen. Sie hilft beispielsweise gegen Schupfen.

Düsseldorf. Bei Schnupfen, Husten oder Bauchweh sind Kräutertees ein beliebtes Mittel, um für rasche Linderung zu sorgen. In vielen Haushalten lagert ein Vorrat an Kamillen- oder Fencheltee, um für die nächste Erkältungswelle gewappnet zu sein. Kräutertees sind aber mehr als nur ein Hausmittel zur Eigentherapie saisonaler Wehwehchen. Die Naturheilkunde und die traditionelle Chinesische Medizin etwa kennen Aufgüsse mit Kräutern seit langem als wirkungsvolle Heilmittel, mit denen sich die unterschiedlichsten Beschwerden behandeln lassen.

In Deutschland spielten Kräutertees heute vor allem in der Hausapotheke eine Rolle, sagt Bernhard Uehleke von der Charité Universitätsmedizin Berlin. Von der Schulmedizin werden sie zur Behandlung kaum verschrieben - wohl auch deshalb, weil Tees nicht von den Krankenkassen erstattet werden. Man setze hier eher auf Extrakte.

Eine größere Bedeutung haben Kräutertees dagegen in der Naturheilkunde. Heilpraktiker verordneten sehr häufig chinesische Tees, aber auch Rezepturen aus europäischen Kräutern, sagt Experte Claus Rüdiger Goebel. Und das nicht nur zur Linderung saisonaler Wehwehchen: So gebe es etwa spezielle Teerezepturen aus chinesischen Kräutern, die einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) vorbeugen. Auch für Beschwerden während der Menstruation, in der Schwangerschaft oder in der Stillphase fänden spezielle Kräuterteemischungen Verwendung.

Wichtig sei bei dieser Art der Behandlung aber, dass ein Experte den "persönlichen Tee" zusammenstellt. Verbraucher sollten sich nicht selbst zusammenbrauen. "Man kann mit Tees viel falsch machen", warnt Goebel. Ihre Wirkung sollte nicht unterschätzt werden, bestätigt auch Naturheilkunde-Experte Uehleke. Immerhin könnten manche wasserlöslichen Bestandteile hohe Dosierungen erreichen, die mit denen anderer Arzneimittel vergleichbar seien.

Unbedenklich sind dagegen die gängigen Kräutertees aus der Hausapotheke. Zubereiten können Verbraucher diese Tees selbst. Die Zutaten - meist getrocknete Pflanzenblüten oder -samen - oder aufgussfertige Beutel sind im Reformhaus, in der Drogerie oder Apotheke erhältlich.

Wenn der Tee als Arzneitee getrunken wird, sollte die Qualität gleichbleibend sein. Solche Tees enthielten auf der Verpackung oder auf dem Beipackzettel eine Gebrauchsinformation mit Angaben zu Indikation und Gegenanzeigen. Von Präparaten in Lebensmittelqualität, wie sie in Supermärkten angeboten werden, rät Uehleke ab. Bei ihnen sei keine gleichbleibende Qualität gewährleistet, weshalb sie als Genussmittel gelten und nicht als Arzneitee infrage kämen.

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